Syphilis ist zwar eine sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit, betrifft allerdings den ganzen Körper. Erreger dieser Krankheit ist das Bakterium Treponema und befindet sich überall an Haut oder Schleimhaut im Genitalbereich, welche durch die Krankheit verändert ist und Flüssigkeit absondert, im Blut und unter Umständen auch im Mundbereich.
Wird diese Krankheit nicht früh erkannt und mit Antibiotika behandelt, kann sie im weiteren Verlauf schwerwiegende gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. Ein frühestmöglicher Test ist deshalb bei Verdacht, sowie nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr und wechselnden Partnern, dringendst zu empfehlen. Es ist ratsam, eine Arztpraxis oder eine Anlaufstelle für Tests aufzusuchen oder ein Testkit für einen Selbsttest zu bestellen, beispielsweise über the-tester.com. Ein positives Ergebnis zeigt sich jedoch frühestens 2–3 Wochen nach einer Infektion.
Erfahren Sie in diesem Artikel alles Wichtige zum Übertragungsrisiko und zur Symptomatik von Syphilis sowie Informationen über Testzeitpunkt- und möglichkeiten und wie die Behandlung der Erkrankung erfolgt.
Inkubationszeit und Übertragungsrisiko
Die Bakterien werden durch direkten Kontakt mit einer infizierten Person weitergegeben. Die Inkubationszeit der Syphilis beträgt etwa 10–90 Tage. Ungefähr die Hälfte der Infektionen kann spontan ausheilen. Befindet sich der Erreger bereits im Körper des Infizierten, können Personen auch ohne Symptomatik eine Infektion mit Syphilis übertragen. Das Risiko variiert zwischen den Stadien, welche übersprungen oder sich wiederholen können.
Das Übertragungsrisiko einer Infektion ist im frühen Latenzstadium (weniger als 1 bis 2 Jahre nach einer Ansteckung) am höchsten. Nach dieser Zeit fällt das Risiko weiter ab und besteht in der Regel in den Spätstadien (2 bis 50 Jahre nach einer Ansteckung) nicht mehr. Lesen Sie weiter unten mehr über den Verlauf der Symptomatik in den verschiedenen Stadien der Krankheit.
Besondere Vorsicht gilt in der Schwangerschaft
Die Bakterien können durch die Blutbahn in der Plazenta von einer infizierten Mutter auf ihr ungeborenes Kind übertragen werden (angeborene Syphilis), welche Fehlgeburten, Totgeburten oder Frühgeburten zur Folge haben könnten. Obwohl viele Kinder nach der Geburt zunächst keine offensichtlichen Anzeichen zeigen, können sie innerhalb von 8 Monaten erkranken.
Hierbei können verschiedene Krankheitsbilder auftreten, darunter Hautausschläge, Hirnhautentzündung und im späteren Verlauf auch mögliche Missbildungen oder Blindheit. Eine rasche Erkennung und anschließende Therapie können das Risiko der Übertragung von Syphilis auf das ungeborene Kind minimieren.
Symptomatik – Wie erkennen Sie Syphilis?
Die Hälfte der Infektionen verläuft häufig ohne Symptome oder wird aufgrund verschiedener Beschwerden oft übersehen oder mit anderen Krankheiten verwechselt. Wird die Erkrankung nicht früh erkannt und mit Antibiotika behandelt, können sich jedoch verbleibende Erreger im Organismus weiter verteilen und eine chronisch fortschreitende Erkrankung hervorrufen, die verschiedene Organsysteme befällt und in zeitlicher Abfolge verschiedene Stadien durchläuft. Diese Stadien können sich über Wochen, Monate und sogar Jahre hinweg erstrecken und mit verschiedenen Krankheitsbeschwerden einhergehen.
Entwicklungsstadien von Syphilis
Die Entwicklung der Syphilis erfolgt in drei Stadien: Primär, Sekundär und Tertiär.
- Im primären Stadium, 10 bis 90 Tage nach der Infektion, kann sich ein schmerzloses Geschwür entwickeln, an Genitalien, dem Rektum oder im Mund. Schwellungen der Lymphknoten sind ebenfalls möglich. Diese Symptome klingen normalerweise von selbst ab, die Krankheit und das Übertragungsrisiko bleiben weiterhin bestehen.
- Im sekundären Stadium, 4 bis 10 Wochen nach der Ansteckung, können nicht juckende Hautausschläge, Schleimhautläsionen und grippeähnliche Symptome auftreten. Nach etwa 4 Monaten klingen diese Beschwerden normalerweise ab, die Krankheit und das Übertragungsrisiko bleiben weiterhin bestehen.
- Ohne Behandlung kann die Krankheit ins tertiäre Stadium übergehen, was zu schweren Organ- und Gewebeschäden führen sowie Gehirn, Nervensystem, Augen, Herz, Blutgefäße, Leber, Knochen und Gelenke befallen kann. Antibiotikabehandlungen haben das Aufkommen dieses Stadiums stark verringern können.
Nach etwa zwei Jahren verschwinden die Beschwerden oftmals und kehren lange Zeit nicht zurück, häufig auch gar nicht mehr. Bleiben die Erreger von Syphilis gar ganz unbemerkt und unbehandelt, verbleiben sie im Körper. Dann kann es Jahre später zu Spätfolgen kommen, unter anderem zu Schmerzen, Lähmungen und Verwirrtheit.
Wie, wo und wann können Sie sich bei Verdacht testen lassen?
Um eine Infektion mit Syphilis nachzuweisen, wird ein Bluttest durchgeführt. Hierfür werden verschiedene Testverfahren angewendet, oft in Kombination, um sowohl die Richtigkeit der Diagnose sicherzustellen als auch bei positivem Ergebnis die Schwere des bisherigen Krankheitsverlaufs. Eindeutig kann eine Syphilisinfektion erst nach 8 bis 10 Wochen ausgeschlossen werden, da es sein kann, dass zum Zeitpunkt des Testens noch nicht genug Antikörper verfügbar waren, um dies nachweisen zu können. Besteht ein Nachweis einer eindeutigen Syphilisinfektion, muss dies (anonym) dem Robert Koch-Institut gemeldet werden.
Anlaufstellen für Tests:
- Arztpraxen
- Labortests (zum Einschicken der Proben)
- Schnelltests bei Gesundheitsämtern, Checkpoints für Aidshilfen und Anbietern im Internet
Es gibt Schnelltests, die bereits innerhalb von 15 Minuten Ergebnisse anzeigen. Empfehlenswerter ist es jedoch, sich von Fachleuten zur richtigen Handhabung des Tests einweisen und beraten zu lassen. Zudem können diese zum Umgang im Fall eines positiven Tests aufklären. Labortests, die von Ärzten durchgeführt oder per Selbsttest eingeschickt wurden, können sicherere Ergebnisse aufzeigen als Schnelltests. Haben Sie den Verdacht einer Infektion mit Syphilis, wird empfohlen, auch bei negativem Testergebnis nach Ablauf der Inkubationszeit erneut zu testen und eine Arztpraxis aufzusuchen.
Behandlung und deren Nebenwirkungen
Syphilis wird mit Antibiotika (meistens Penicillin) behandelt. Verabreicht werden diese, indem sie in einen Muskel gespritzt werden. Bei schweren Verläufen über eine Infusion. Bei einer Diagnose in den ersten beiden Stadien kann die Therapie 2 bis 3 Wochen dauern. Beginnt eine Behandlung in späteren Krankheitsphasen, kann die Therapie meistens länger andauern. Um die Entwicklung der Krankheit zu verfolgen, können regelmäßige Tests durchgeführt werden.
Bei erstmaliger Verabreichung der Medikamente stirbt ein großer Teil der Syphilis-Erreger sofort ab. Nebenwirkungen können Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen und ein verstärkter Hautausschlag sein. Um Nebenwirkungen entgegenzuwirken, erhalten Patienten zu Therapiebeginn einmalig Kortison. Auf Geschlechtsverkehr sollte während der Therapie verzichtet und SexualpartnerInnen dringend informiert werden, dass sie sich infiziert haben könnten.
Syphilis und Ko-Infektionen
Die Zahl an Ko-Infektionen von Syphilis und HIV ist in den letzten Jahren gestiegen. Die gestörte Barrierefunktion durch Geschwüre (besonders) im Frühstadium von Syphilis begünstigt die Übertragung einer HIV-Infektion oder anderer sexuell übertragbarer Erkrankungen. Zudem schreitet die Erkrankung bei Menschen mit HIV oft schneller voran. Jedem Patienten mit Syphilis wird aufgrund dessen im Zusammenhang ein HIV-Test empfohlen.
Vorbeugung ist die effektivste Schutzmaßnahme
Um das Risiko einer Infektion mit Syphilis oder anderen Geschlechtskrankheiten zu senken, ist die effektivste Schutzmaßnahme das Verwenden von Kondomen bei jeglicher Art von Geschlechtsverkehr. Sollten Sie bei Sexualpartnern sichtbare Geschwüre und nässende Hautstellen am Körper erkennen, sollten Sie diese nicht berühren. Ist es dennoch passiert, sollten Sie Ihre Hände gründlich waschen und nach Möglichkeit desinfizieren.
Sollten Sie grippeähnliche Symptome nach ungeschütztem Sex oder Juckreiz, Brennen oder Ausfluss wahrnehmen, empfiehlt es sich, schnellstmöglich eine Arztpraxis aufzusuchen. Syphiliserreger sind hoch ansteckend. Trotz Schutzmaßnahmen könnte es zu einer Infektion kommen. Bei häufig wechselnden Sexualpartnern sollten Sie sich mindestens einmal im Jahr auf Syphilis testen lassen, um eine Infektion rechtzeitig behandeln zu können und andere zu schützen.