Die Pflege und oftmals die Rasur der Achselhaare sowie die Verwendung von Deodorants und Antitranspiranten gehört zur täglichen Hygiene. Entzündet sich die Haut unter den Achseln, ist dies in der Regel sehr schmerzhaft. Der enge Kontakt von Haut auf Haut infolge der Bewegungen des Schultergelenks und Berührungen mit der Kleidung führen zu starken Schmerzen. Ruhighalten ist so gut wie unmöglich. Heilprozesse verlaufen daher langsam und sind langwierig. Was sind die Ursachen für entzündete Achseln und welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?
Entzündete Achseln: Empfindliche Reaktion auf Deoroller oder Deospray
Ein Deo zu verwenden ist ein Muss für alle Menschen, die einen intensiven Schweißgeruch haben oder gut riechen möchten. Wer empfindliche Haut hat, reagiert auf manche Produkte mit Hautreizungen, die sich zu Entzündungen weiterentwickeln können. Am besten geeignet sind in diesem Fall Deo-Roller und Deo-Sprays für sensible Haut. Sie enthalten keine Zusätze in Form von Parfüms und Duftstoffen.
Kleine Verletzungen bei der Rasur der Achseln
Viele Frauen und zum Teil Männer fühlen sich ohne Achselhaare wohler und empfinden glatte Achselhöhlen als ästhetisch. Die häufigste Art der Haarentfernung ist es, sich mit einem Nassrasierer die Haare unter der Dusche zu entfernen. Zu scharfe, stumpfe, verrostete und verschmutzte Klingen der Rasierer erhöhen die Gefahr von kleinen Verletzungen der weichen Achselhaut. Vor allem, wenn auf Rasierschaum, der die Gleitfähigkeit der Klingen erhöht, verzichtet wird und zu starker Druck ausgeübt wird, kann es zu Hautabschürfungen und kleinen blutenden Wunden kommen. In diese dringen Keime und Bakterien ein und verursachen eine schmerzhafte Entzündung. Durch Schwitzen wird die Gefahr verstärkt.
Beruhigende Cremes und spezielle Wundheilungs-Cremes lindern die Schmerzen. Daneben hilft viel frische Luft und das Ruhighalten des Schultergelenkes soweit es im Alltag und Beruf möglich ist.
Lästiges Einwachsen von Achselhaaren
Das Einwachsen von Achselhaaren kommt eher selten vor. Passiert es, kann es zu eitrigen Entzündungen in Form von Knubbeln führen. Kühlen kann helfen, Schmerzen zu lindern. Hat man die Haare vorher durch Pinzetten entfernt, wie es beim Epilieren der Fall ist, oder mit Hilfe von Wachsstreifen treten eingewachsene Haare häufiger auf. Nachwachsende Haarwurzeln biegen sich seitlich oder können aufgrund mangelnder Stärke nicht aus der Haut herauswachsen. Das Rasieren nach einer längeren Pause erhöht ebenfalls die Wahrscheinlichkeit. Die Haare haben eine schärfere Kante und wachsen leichter ein. Der Körper möchte den Fremdkörper Haar entfernen und bildet Eiter.
Hat man mit einer über mehrere Tage andauernden Entzündung infolge eines oder mehrerer eingewachsener Achselhaare zu kämpfen, kann der Hausarzt die betroffenen Haare mit einer Nadel oder einem kleinen Skalpell entfernen und die Wunde reinigen, so dass sie gut zuheilt. Wer öfter mit dem Problem eingewachsener Achselhaare zu kämpfen hat, sollte eine andere Methode der Haarentfernung versuchen, z.B. durch Enthaarungscremes. Sanftes Abreiben mit einem Peeling-Schwamm entfernt vorbeugend abgestorbene Hautpartikel über den Haarwurzeln und die Haare wachsen nicht seitlich in der Haut weiter.
Entzündete Achseln: Schmerzhafte Schweißdrüsenentzündungen durch bakterielle Infektionen
Bakterien haben unter den Achseln leichtes Spiel. Es ist warm und feucht. Schwitzen ist lästig, aber notwendig, um bei starker Hitze die Körpertemperatur zu verringern. Unter den Achseln sitzt eine große Menge an Schweißdrüsen. Sie hängen an einem Haarfollikel. Die Erkrankung beginnt mit einer schmerzhaften Entzündung der Haarfollikel, wenn Giftstoffe von Bakterien in diese eindringen. Begleitet wird eine bakterielle Infektion von einer Verstopfung der Talgdrüsen, in dessen Folge sich die Schweißdrüsen entzünden. Dadurch wird weitläufig der Name Schweißdrüsenentzündung als Oberbegriff für alle Krankheitsbilder verwendet. Eitriger Ausfluss aus den schmerzhaften, verstopften Knoten ist die Folge.
Wie weit die Krankheit fortschreitet und ob sich eine Entzündung ausbreitet, hängt davon ab, wie schnell eine Behandlung erfolgt sowie damit, ob sonstige Riskofaktoren eine Ausbreitung begünstigen. Raucher, übergewichtige Menschen und an Diabetes erkrankte Personen sind besonders anfällig für Schweißdrüsenentzündungen.
Eine leichte Cortisoncreme, die dünn auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen wird, lindert die Entzündung. Cremes mit antibakteriellen Zusätzen begrenzen eine Verbreitung. Bei einer ausgeprägten bakteriellen Infektion verschreibt der Haus- oder Hautarzt Cremes und Lotionen mit antibiotischen Zusätzen oder Antibiotika. Sie helfen, die Bakterien abzutöten und den Heilungsprozess in Gang zu setzen. Eine schwere Schweißdrüsenentzündung kann nur durch Ausschabungen der betroffenen Hautpartien behandelt werden. Keine Sorge, soweit kommt es nur in sehr seltenen Fällen.
Hartnäckige und juckende Pilzinfektionen
Wie Bakterien lieben Pilze warme und feuchte Körperregionen zur Vermehrung. Diabetiker und Personen mit Durchblutungsstörungen gehören zu Risikogruppen für Pilzinfektionen. Behandlungen mit Antibiotika und Kortison senken die körpereigene Abwehrkraft. Befällt ein Pilz die Achselregion, breitet er sich gerne großflächig aus. Der Befall äußert sich in rötlichen Hautverfärbungen mit scharfen Rändern, in dessen Folge sich ein ringförmiger Ausschlag bildet. Die Haut hat ein schuppiges Erscheinungsbild. Der Pilzbefall geht in der Regel einher mit unangenehmen Brennen und Juckreiz.
Die betroffenen Stellen sollten nicht aufgekratzt werden, da sich der Pilz sonst in die Haut eindringen kann. Pilze können auch ursächlich sein für Schweißdrüsenentzündungen. Die Behandlung eines Pilzes unter den Achseln ist langwierig. Kleidungsstücke mit mindestens 60 Grad zu waschen, tötet die Sporen ab und schützt vor einer Neuinfektion. In der Apotheke gibt es frei verkäufliche Mittel gegen Schimmelpilze und Hefepilze in Sprayform sowie als Cremes und Gels. Bringen diese Wirkstoffe keinen Erfolg, sollte der Weg zum Hautarzt führen. Bei hartnäckigem Befall kratzt der Facharzt befallene Hautschuppen ab und schickt sie ins Labor zur Untersuchung.
Unter dem Mikroskop kann der Pilz bestimmt werden als Voraussetzung einer gezielten Behandlung mit einem verschreibungspflichtigen Antimykotikum. Antimykotika gibt es als Salbe oder zum Einnehmen. Zusätzlich sollten Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems ergriffen werden, um die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken.
Weitere Maßnahmen bei entzündeten Achseln
Bei Bedarf durchgeschwitzte Kleidungsstücke gegen trockene Anziehsachen zu wechseln, hält die entzündete Haut trocken und beschleunigt den Heilungsprozess. Ruhe und frische Luft tut der entzündeten Haut gut. Bei Pilzinfektionen sind Besuche in öffentlichen Sporteinrichtungen, Schwimmbädern und Saunen tabu, um andere Personen vor einer Ansteckung zu schützen. Beliebte Hausmittel sind das Auflegen von Teebeuteln oder Waschlappen mit Kamillentee, der entzündungshemmend wirkt, und Schwarzem Tee, der antibakterielle Inhaltsstoffe besitzt. Ansonsten heißt es, viel Geduld mitzubringen und zusätzliche Hautreizungen der geschädigten Partien so weit wie möglich zu vermeiden.