Nagelpilz (Nagelmykose) ist in der Bevölkerung sehr verbreitet und viele der Betroffenen nehmen die Symptome nicht wahr. Dadurch kommt es zu einer Verschleppung der Krankheit, da keine korrekte Behandlung erfolgt. Die Symptome der Nagelerkrankung verschlimmern sich mit fortschreitendem Verlauf und können im Endstadium zu gravierenden Einschränkungen und Schmerzen führen. Werden die Symptome zeitnah erkannt und die passende Behandlung begonnen, kann Nagelpilz einfach therapiert werden.
Ansteckung mit Nagelpilz
Von der Pilzinfektion der Nägel sind die Zehennägel deutlich häufiger betroffen als die Fingernägel. Die Ursache dafür liegt in der teils feuchten und warmen Umgebung der Füße. In der westlichen Welt sind die Füße meist den ganzen Tag in Schuhen und Socken versteckt. In den Schuhen kommt es zu einer erhöhten Schweißproduktion und somit zu einer idealen Brutstätte für die Pilzsporen. Nagelpilz ist eine ansteckende Infektionskrankheit. Die Ansteckung erfolgt über zwei Wege:
- Direkte Kontaktinfektion
Diese Art der Infektion passiert häufig in den eigenen vier Wänden. Die Ansteckung geschieht über unmittelbaren Hautkontakt mit einer Person, die bereits Nagelpilz hat. Die Pilzsporen werden so direkt durch Kontakt von einer Person auf eine andere weitergegeben.
- Indirekte Schmierinfektion
Diese Ansteckungsform wird auch Schmierinfektion genannt und zeichnet sich dadurch aus, dass der Krankheitserreger an Gegenständen haften bleibt und von dort aus auf andere Personen übertragen wird. Bei Nagelpilz kann dies beispielsweise über Fußböden passieren. Nachdem die Pilze ein feuchtwarmes Klima lieben, besteht die Gefahr einer Ansteckung im Schwimmbad, Saunen oder öffentlichen Duschen. Die Pilzsporen überleben wochenlang auf dem Boden, wenn das Klima für sie passt.
Es gibt einige Risikofaktoren für Nagelpilz. Das Immunsystem ist hier als erstes zu nennen. Wenn die natürlichen Abwehrkräfte geschwächt sind, ist es für den Pilz leichter, sich am menschlichen Körper einzunisten. Aus diesem Grund sind Leute mit einem schwachen Immunsystem, bedingt durch Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder HIV, besonders gefährdet. Ältere Leute unterliegen ebenfalls einem höheren Risiko einer Infektion, da die Durchblutung in vielen Fällen schwächer ist. Gewisse Vorerkrankungen wie Fußpilz oder Schuppenflechte begünstigen eine Nagelpilzinfektion genauso.
Symptome einer Nagelmykose
Am Anfang der Erkrankung sind die Symptome schwer zu erkennen, da keine Schmerzen auftreten. Durch die Pilzinfektion wird die Nagelstruktur verändert und die Nagelplatte verdickt sich. Der infizierte Nagel wird weiß, gelb oder braun. Es können auch farbige Flecken oder Streifen auf dem Fuß- oder Fingernagel entstehen. Nachdem sich die Struktur des Gewebes durch den Pilz ändert, wird der Nagel häufig spröde und brüchig.
Im weiteren Verlauf kann sich der Nagel auch lockern und sogar vom Nagelbett abheben. Dies begünstigt wiederum die Infektion mit weiteren Bakterien, durch die sich das Nagelbett entzünden kann. Spätestens zu diesem Zeitpunkt spürt der Betroffene starke Schmerzen und Beeinträchtigungen, vor allem beim Tragen von Schuhen. Werden die Symptome frühzeitig erkannt und richtig gedeutet, steht einer angemessenen Therapie nichts im Wege.
Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten
Es stehen diverse Therapieoptionen zur Auswahl, um die Pilzinfektion zu behandeln. Zum einen kann eine Nagelmykose mit Hausmitteln, Cremes, Nagellacken oder Laser bekämpft werden. Zum anderen besteht die Möglichkeit, die Krankheit von innen heraus mit wirkstoffhaltigen Tabletten zu therapieren. In den Apotheken gibt es eine breite Produktpalette an Nagelpilzmedikamenten. Viele von den Mitteln sind ohne ein ärztliches Rezept erhältlich. Die Selbstmedikation ist allerdings nur unter gewissen Voraussetzungen ratsam. Der Nagelpilz sollte sich noch im Anfangsstadium befinden. Wenn bereits mehr als der halbe Nagel infiziert ist oder mehrere Nägel betroffen sind, sollte ein Termin beim Arzt ausgemacht werden.
Die äußerliche Behandlung mit einer Creme oder einem Nagellack mit Wirkstoff kann in vielen Fällen zu einer Heilung des Nagels führen. Das Entscheidende ist allerdings, dass die jeweiligen Medikamente regelmäßig und kontinuierlich angewendet werden. Ein zu frühes Abbrechen der Therapie führt zu einer Verschlechterung der Symptome und einem Aufkeimen des Pilzes. Die Finger- und die Fußnägel wachsen sehr langsam und somit sollte eine 6-monatige bis einjährige Behandlung des Pilzes eingeplant werden.
3 Tipps gegen eine Nagelpilzinfektion
- Im Schwimmbad oder in öffentlichen Duschen und Sammelumkleidekabinen immer Badeschlappen tragen!
- Atmungsaktive Schuhe tragen, sowohl im Alltag als auch beim Sport!
- Wäsche bei mindestens 60°C waschen!
Weiterführende Informationen zu der richtigen Behandlung sind auf der Seite einer Apothekerin zu finden: