Sehschwächen betreffen den Großteil aller Menschen. Von Alterssichtigkeit bleibt beispielsweise kaum jemand verschont. Anders als früher sind Verschlechterungen der Sehkraft heutzutage keine Beeinträchtigung im Alltag mehr. Brillen korrigieren nicht nur die Sicht, sondern sind mittlerweile sogar modische Accessoires. In gewissen Situationen kann die Brille ihrem Träger trotzdem noch immer ein Dorn im Auge sein. Zum Beispiel beim Sport.
So wie gesunde Ernährung zählen auch regelmäßige Bewegungseinheiten zu den Grundbausteinen für das körperliche und seelische Wohlbefinden. Leider machen normale Brillenmodelle nicht jede Art Bewegung problemlos mit. Beim Wandern können sie beschlagen, beim Joggen verrutschen oder bei Ballsportarten das Verletzungsrisiko erhöhen. Dank speziellen Sportbrillen und Kontaktlinsen muss man sich damit nicht einfach abfinden. Wann bietet sich welche Sehhilfe an?
Brillen-Alternativen: Nicht nur die Sportart entscheidet
Wer die Brille bei Bewegungseinheiten als störend empfindet oder Beschädigungen vorbeugen will, wählte zwischen zwei Alternativen: Sportbrillen und Kontaktlinsen. Erstere sitzen fest am Kopf. Die meisten Modelle lassen sich leicht verstellen und bestehen aus bruchsicherem Material. Gestelle aus ultraleichtem Kunststoff sind am beliebtesten, weil man sie beim Tragen kaum spürt. Im Vergleich zur gewöhnlichen Brille haben Sportmodelle größere Gläser. Die Augen werden dadurch besser vor Schmutz und blendendem Licht geschützt.
Abhängig von der Sportart erfüllen sie zusätzlich Sonderanforderungen an die Form und Tönung. Mittlerweile gibt es Sportbrillen in jeder Sehstärke sogar mit Gleitsichtgläsern für Menschen mit Alterssichtigkeit. Auch Kontaktlinsen gibt es für jeden Anspruch: von harten bis hin zu weichen Modellen. Teils sind sie mit Spezialbeschichtungen ausgestattet, die vor UV-Licht und Verschmutzung schützen.
Achtung! Bei einigen Sportarten ist es für alterssichtige Personen besonders wichtig, dass die Sehhilfe gleichzeitig den Nah- und Fernbereich korrigiert. So beispielsweise beim Golfen oder Radsport. Obwohl sonderangefertigte Gleitsicht-Sportbrillen existieren, lohnen sie aus finanzieller Sicht nicht. Für Gelegenheitssportler sind Gleitsichtlinsen für den Nah- und Fernbereich eine passende und günstige Alternative.
Für welchen Sport Kontaktlinsen, für welchen lieber Sportbrillen?
Sowohl Sportbrillen als auch Kontaktlinsen haben ihre Vor- und Nachteile. Sportbrillen können wie gewöhnliche Brillenmodelle beschlagen. Das geschieht insbesondere beim Hallensport, wenn draußen kühle Temperaturen herrschen. Die Behandlung mit Anti-Beschlagmittel kann notfalls eine Option sein. Mit Kontaktlinsen bleibt einem dieser Aufwand vor vornherein erspart. Nachteilig an den unsichtbaren Sehhilfen ist allenfalls, dass damit die Augen trocken werden können. Wer sie lange tragen möchte, entscheidet sich für Modelle aus besonders sauerstoffdurchlässigem Material.
Gelegenheitssportler mit Fehlsichtigkeit wählt am besten Tageslinsen. Dadurch haben sie den geringsten Kostenaufwand und müssen die Sehhilfen nach dem Sport nicht pflegen. Was die Sportart betrifft, sind
- für Wassersportarten Sportbrillen besser geeignet, weil Kontaktlinsen besser nicht mit Bakterien im Wasser in Kontakt geraten sollten.
- bei langwierigen Ausdauereinheiten wie Marathontraining oder langen Radtouren wegen der Gefahr der Augentrockenheit Sportbrillen die bessere Wahl.
- für alle restlichen Sportarten Kontaktlinsen besser geeignet, weil sie nicht einschränken, nicht kaputt gehen und nicht beschlagen.
Letztlich bleibt die Entscheidung zwischen Kontaktlinsen und Sportbrille eine individuelle Entscheidung. Drücken Sportgestelle beispielsweise am Kopf, wird man sie auch auf Radtouren oder beim Halbmarathon nur ungern tragen.