Peyronie ist der medizinische Fachbegriff für eine Krümmung des Penis, die über das gewöhnliche Maß einer Krümmung hinausgeht. Für betroffene Männer ist eine deutliche Peniskrümmung häufig mit viel psychischem Leid, einer nicht frei ausgelebten Sexualität, Schmerzen und weiteren Problemen verbunden. Wir informieren über mögliche Ursachen für eine Peyronie und geben Betroffenen Tipps.
Was ist Peyronie und wie entsteht sie?
Die Idealvorstellung eines Mannes an seinen Penis ist eine gerade, nach vorne gerichtete Form im erigierten Zustand. Allerdings haben die wenigsten Männer einen Penis, der exakt dieser Idealvorstellung entspricht. Leichte Krümmungen sind durchaus üblich und weder gesundheitlich noch im Hinblick auf die Sexualität problematisch. Bei einer Peyronie weicht die Form vom Idealbild jedoch stark ab und der Penis krümmt sich meistens nach oben oder in eine seitliche Richtung. Der Grad dieser Krümmung ist bei Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt. Grundsätzlich lassen sich zwei Formen der Peyronie unterscheiden: die angeborene und erworbene Peyronie.
Bei einer angeborenen Peniskrümmung leiden bereits Jungen unter einer unnatürlich wirkenden Krümmung. Fällt diese Krümmung nur sehr leicht aus, beeinträchtigt sie weder die Funktionalität noch stört sie Betroffene aus ästhetischer Sicht. Ursachen für eine angeborene Peyronie können eine Fehlbildung der Harnröhre oder des Schwellkörpers sein. Ist beides nicht der Fall, wird vermutet, dass auch ein Testosteronmangel während der Schwangerschaft Auslöser für angeborene Peyronie sein kann.
Bei der erworbenen Peyronie tritt die Krümmung erst im fortgeschrittenen Alter ab etwa dem 20. Lebensjahr auf. Sie kann jedoch auch erst deutlich später in hohem Alter entstehen. Auslöser ist in diesem Fall häufig eine krankhafte Veränderung des Penisgewebes, in dessen Folge eine Krümmung von bis zu 90 Grad auftreten kann. Außerdem ist meistens eine Verhärtung als Folge von Entzündungen tastbar. Betroffene leiden nicht nur unter einer geminderten Sexualität, sie haben häufig auch Schmerzen bei einer Erektion, leiden unter Erektionsstörungen oder einem Sensibilitätsverlust im Bereich der Eichel. Beim Geschlechtsverkehr kann bereits eine Krümmung von 30 Grad zu Schmerzen beim Sexualpartner und dem Betroffenen selbst führen.
Was hilft bei Peyronie?
Gerade bei einer erworbenen Peyronie im Anfangsstadium kann ein so genannter Stangen-Expander als Behandlungsmittel eingesetzt werden. Er wirkt einem Voranschreiten der Krümmung entgegen und wird vom Betroffenen über einen mittelfristigen Zeitraum getragen. Solche Modelle werden teilweise auch als vorbereitende Maßnahme von operativen Eingriffen eingesetzt, um den Längenverlust im Rahmen der OP so gering wie möglich zu halten. Wenn die erworbene Peyronie bereits weit fortgeschritten oder eine angeborene Form stark ausgeprägt ist, kann in einigen Fällen nur noch eine operative Penisbegradigung helfen.
Dieser Eingriff ist mit den üblichen Risiken von Operationen verbunden und hat in den meisten Fällen eine Penisverkürzung zur Folge. Daher ist ein operativer Eingriff zur Behandlung einer Peyronie das letzte Mittel, nachdem andere Behandlungsansätze nicht oder nicht ausreichend angeschlagen haben.