Hauterkrankungen sind eine unangenehme Angelegenheit. Jucken, Brennen, Schwellungen, Nesselsucht – viele Erkrankungen sind spür- und sehbar. Doch meistens halten die Symptome nicht ständig an, sondern werden viel mehr von verschiedensten Stoffen getriggert. Dabei unterscheiden sich diese von Person zu Person. Hier ist es wichtig, dass man die eigenen Auslöser kennt und somit meidet.
Unabhängig davon, um welche Allergene es sich aber handelt, kann eines gesagt werden: Irgendeines von ihnen befindet sich wohl in den üblichen Kuchen. Aus diesem Grund stellt sich berechtigterweise die Frage, ob man bei Hauterkrankungen überhaupt Kuchen essen darf und sollte.
Darf man Kuchen bei Hauterkrankungen essen?
Sollten Sie unter einer Hauterkrankung leiden und bekanntlich auf verschiedenste Lebensmittel reagieren, müssen natürlich ein paar Vorkehrungen getroffen werden. Hier ziehen Sie am besten Ihren Hautarzt hinzu, welcher Sie bei den Ernährungsentscheidungen berät. Haben Sie die auslösenden Faktoren aber einmal gefunden, ist eine Ernährungsumstellung notwendig. Es wird also Zeit, dass Sie sich womöglich mit neuen Zubereitungsarten sowie Ersatzmitteln auseinandersetzen. Früher oder später kommen Sie somit auch zum Thema Kuchen. Haben Sie außerdem Kinder, welche an einer Hauterkrankung leiden, ist dies womöglich früher der Fall.
Grundsätzlich kann die Frage, ob man bei Hauterkrankungen Kuchen essen darf, nicht pauschal beantwortet werden. Welcher Kuchen? Welche Hauterkrankung? Welche Zutaten? So gibt es mittlerweile viele Kuchen, welche ohne Allergene auskommen. Gleichzeitig reagieren Sie womöglich auch nicht auf Lebensmittel, welche im Kuchen enthalten sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie sich als Betroffener am besten eine Liste zusammenstellen. So müssen Sie an erster Stelle die Lebensmittel finden, welche Ihre Hauterkrankung begünstigen. Damit haben Sie den ersten Schritt getan.
Im weiteren Verlauf müssen Sie wiederum Rezepte und Gerichte finden, welche zu Ihrer Ernährungsumstellung passen. Je nachdem entscheidet sich auch, ob Sie nun Kuchen bei Hauterkrankungen essen dürfen.
Neurodermitis und Co: Was muss vermieden werden?
Auch wenn sich die auslösenden Lebensmittel oft unterscheiden, handelt es sich ebenso oft um dieselben Übeltäter. Bei der bekannten Neurodermitis sind es beispielsweise Hühnerei, Kuhmilch, Soja und Weizen. Ebenso kommt es vor, dass auf Zucker reagiert wird, wobei auch Gemüse, wie Paprika oder Tomaten, immer wieder auslösend ist. Mehr als das können weitere Zutaten hinzukommen, welche von Person und Krankheit abhängig sind.
Welches Lebensmittel die Hauterkrankung auslöst, muss womöglich lange erforscht werden. Hier suchen Sie oft schon lange nach den Triggerfaktoren. So werden für bestimmte Zeitabschnitte etwaige Lebensmittel vermieden und die Reaktionen des Körpers bewertet. Im Anschluss können Sie immer eine andere Zutat auslassen und somit lernen, mit der Hauterkrankung umzugehen. Das kann jedoch eine Weile dauern. Beachten Sie dabei aber immer, dass Krankheiten, wie Neurodermitis, schlichtweg nicht heilbar sind. Dafür ist es jedoch möglich, dass Sie sich mit ein wenig Fokus auf die Ernährung vor einem Ausbruch sowie den Symptomen schützen können.
Ideen für den allergenfreien Kuchen
Ein Kuchen ohne Allergene ist abhängig vom jeweiligen Produkt einfach zu backen. Dabei ist es natürlich leichter, einen Kuchen ohne Milch als ohne Ei zuzubereiten. Möglich ist aber beides. Die gute Nachricht ist hierbei, dass bereits Vorarbeit geleistet wurde und Sie heute allerhand Rezepte für oft genau Ihre Ernährung finden. Auf der Suche nach Kuchen, welche auch bei Hauterkrankungen einfach gegessen werden können, eignen sich insbesondere vegane Rezepte. Bei diesen fallen Ei und Milch nämlich bereits komplett weg. Darüber hinaus finden Sie gerade in diesem Bereich auch oft Rezepte, welche ohne Weizenmehl auskommen. So sind mittlerweile die verschiedensten Ersatzmittel bekannt:
- Weizenmehl: Bei dem typischen Weißmehl, welches Sie im Supermarkt erhalten, handelt es sich meistens um Weizenmehl. Dieses kann ganz einfach durch verschiedenste Mehlarten ersetzt werden. Jedoch sollten Sie hier nicht wahllos auf irgendein Mehl zugreifen. Denn manche Arten haben einen sehr starken Eigengeschmack, während andere nicht die gewünschte Konsistenz des Kuchens bringen. Ideal eignet sich beispielsweise Dinkelmehl. Außerdem werden manche Kuchen auch komplett ohne Mehl zubereitet. Da stattdessen jedoch Nüsse verwendet werden, müssen hier im Vorhinein ebenso Allergien erforscht werden.
- Ei: Hühnerei gehört zu den typischen Lebensmitteln, welche den Ausbruch von Hautkrankheiten provozieren. Die gute Nachricht: Ei lässt sich in Kuchen hervorragend ersetzen. Gerade in den letzten Jahren hat sich Apfelmus als Ersatz für Hühnerei in Kuchen bewährt. Immerhin wird hier lediglich ein geeignetes Bindemittel gesucht. Doch auch Bananen eignen sich hier und sind gerade für Liebhaber der exotischen Frucht im Kuchen geeignet. Denn während Apfelmus kaum einen Geschmack hinterlässt, sorgen die Bananen für ein fruchtiges Aroma.
- Milch: Wird Ihre Hautkrankheit unter anderem durch Milch ausgelöst, benötigen Sie auch hierfür einen Ersatz beim Backen von Kuchen. Die gute Nachricht ist, dass heute bereits zahlreiche Pflanzenmilchsorten einfach erhältlich sind. Achten Sie jedoch darauf, auch Sojamilch zu vermeiden. Diese ist nämlich ebenso häufig Auslöser. Darüber hinaus wird Milch für die meisten Kuchen aber gar nicht benötigt. Sie dient meistens nur dazu, den Teig geschmeidig zu machen. Dies kann auch mit anderen Flüssigkeiten, wie Kaffee, Saft, Wasser oder Tee erreicht werden.
Tipps für Gäste mit Hauterkrankung
Leiden Sie oder Ihr Kind unter einer Hauterkrankung und sind ebenso deren Trigger bekannt, können Sie Schübe grundsätzlich gut vermeiden. So lässt sich einfach anhand der herausgefundenen Allergene kochen – und da steht auch Kuchen nichts mehr im Wege! Problematisch wird es jedoch immer wieder bei Besuchen. Die Gastgeber backen und kochen schließlich nicht ohne jenen Zutaten, welche Sie vermeiden wollen. Außer Sie teilen es davor mit. Doch auch hier ist es wichtig, dass Sie die Gastgeber nicht überfordern. Gerade bei Kuchen kann es sich deswegen rentieren, selber einen geeigneten zu backen und zum Besuch mitzunehmen.
Dies wird als höfliche Geste wahrgenommen, wobei Sie dies bereits im Vorhinein mitteilen sollten. Sollten Sie Ihr Kind einmal bei Verwandten oder einer Betreuerin abgeben, können Sie auch diesen eine Liste mit Ersatzmitteln für unterschiedlichste Lebensmittel mitgeben. Noch einfacher wird es für diese, wenn Sie direkt Ideen oder einfach die jeweiligen Zutaten mitbringen.
Kuchen bei Hauterkrankung: Ohne schlechtes Gewissen schlemmen?
Ja. Denn nicht jede Hauterkrankung wird durch die Zutaten von Kuchen ausgelöst, weswegen erst die jeweiligen Trigger gefunden werden müssen. Danach hängt alles nur noch davon ab, ob die Allergene im Kuchen enthalten sind. Ist dies nicht der Fall, steht dem Genuss nichts im Wege.