Im Akutfall sollte jeder Haushalt über eine kleine Apotheke verfügen. Aber welche Medikamente gehören in eine Hausapotheke? Und welche Hilfsmittel sollten in einem Haushalt vorhanden sein?
Die meisten Krankheiten und Verletzungen melden sich nicht an, sondern passieren plötzlich. Wer im Ernstfall schnell reagieren möchte, sollte sich mit diesen Mitteln eindecken. Beim Umgang mit den Mitteln helfen ein paar einfache Regeln, um den Überblick zu behalten. Das Datum des Anbrechens stets auf der Packung vermerken. Viele Mittel haben nach dem Öffnen nur eine gewisse Haltbarkeit. Ein Benutzen danach ist nicht empfehlenswert. Bei Mitteln wie Augentropfen oder Nasenspray sollte ebenso der Name des Nutzers aufgeschrieben werden. Schließlich empfiehlt sich bei diesen Mitteln keine gemeinsame Benutzung. Zudem sollte sich die Hausapotheke nicht in einem warmen Raum befinden. Ideal ist ein abschließbarer Schrank in einem nicht permanenten geheizten Raum.
Schmerzmittel
Nicht verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie beispielsweise Ibuprofen oder Paracetamol sollten in geringen Mengen für den Notfall bereitliegen. Paracetamol senkt ebenfalls Fieber. Ein krampflösendes Mittel wie Buscopan kann Menschen zum Beispiel bei Regelschmerzen helfen. Generell gilt jedoch: Schmerzmittel sind Mittel für den Notfall und nicht für den Alltag. Eine Einnahme länger als vier Tage am Stück oder regelmäßig wird nicht empfohlen. Das Bundesgesundheitsministerium warnt vor gesundheitlichen Risiken durch die dauerhafte Einnahme von zu vielen Schmerzmitteln. Ein Haushalt mit Kindern sollte stets fiebersenkende Mittel in Form eines Saftes oder von Zäpfchen im Haus haben. Bei Krankheiten muss die Körpertemperatur von kleinen Kindern engmaschig überwacht werden.
Erkältungsmittel
Nasenspray oder Tropfen sollten im Haus sein. Auch hier gilt jedoch, dass nur eine kurzzeitige Anwendung der Mittel sinnvoll ist. Denn bei einer zu langen Anwendung von Nasenspray haben abschwellende Nasensprays eine schädigende Wirkung auf die empfindlichen Nasenschleimhäute und kann zu einer Abhängigkeit führen. Durch die Wirkstoffe ziehen sich die Blutgefäße in den Schleimhäuten zusammen, das Gewebe schwillt ab und die Atmung ist freier. Wer ein abschwellendes Nasenspray länger als eine Woche einsetzt, leidet schnell an einem Gewöhnungseffekt. Lässt die abschwellende Wirkung nach, kommt es zu einem stärken Anschwellen der Schleimhäute. Das Benutzen des Nasensprays befreit die Nase nicht mehr vom Schnupfen, sondern bewirkt einen chronischen Schnupfen. Rund 100.000 Menschen in Deutschland sollen von einer solchen Sucht betroffen sein.
Sinnvoller bei einem hartnäckigen Schnupfen sind Dampfbäder und pflegende Salben für die Nase – eine solche Salbe sollte gerade in der Erkältungszeit in der Hausapotheke sein. Ein Dampfbad lässt sich mit den einfachsten Mitteln herstellen. Es braucht hierfür lediglich zwei Liter kochend heißes Wasser, zwei Esslöffel grobes Salz und beispielsweise zwei Beutel Kamilletee. Auch zwei Esslöffel Kräuter wie Thymian oder Salbei sind bei einer Erkältung ideal.
Augentropfen
Homöopathische Augentropfen mit Euphrasia helfen bei gereizten Augen. Wer zu trockenen Augen neigt, sollte hierfür ein mildes Mittel im Haus haben, um seinen Augen schnell zusätzliche Feuchtigkeit zu schenken. Kleine Einzelpipetten lassen sich länger lagern, sind allerdings durch die Verpackungen weniger umweltfreundlich.
Hustenmittel
Auch ein rezeptfreier Hustensaft ist in der Hausapotheke sinnvoll. Die Wirkung von diesen Mitteln ist:
- hustenstillend
- schleimlösend
Bei einem gereizten Hals kann auch das Trinken von heißer Zitrone mit Honig vor dem Schlafen unterstützend wirken. Die Zitrone wirkt durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt unterstützend. Als basisches Getränk wirkt es der Übersäuerung des Körpers entgegen. Sowohl Honig als auch Zitrone wirken entzündungshemmend und antibakteriell.
Dauerhaft eingenommene Mittel
Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte sich rechtzeitig um ein neues Rezept kümmern. Mit einem sogenannten E-Rezept lässt sich dieses direkt bei mycare einlösen. Auch bei Allergien sollte der Vorrat und die Haltbarkeit genau im Blick behalten werden. Gerade Mittel gegen einen allergischen Schock oder zum Abmildern einer Reaktion wie bei einer Histaminunverträglichkeit gehören in einen Allergikerhaushalt.
Saisonale Mittel
Im Sommer sollte sich ein verträgliches Sonnenschutzmittel im Haus befinden. Auch ein Gel oder eine Salbe gegen Juckreiz ist sinnvoll. Tipps bei Insektenstichen und Allergien findet man beispielsweise im Ratgeber von mycare.de.
Hilfsmittel zum Verarzten
Sowohl Pflaster als auch Verbandsmaterial gehören in eine Hausapotheke. Verbandszeug ist in unterschiedlichen Stärken sinnvoll. Wer hier schlicht eine klassische Notfallbox kauft, hat die unterschiedlichen Verbände im Haus. Pflaster in unterschiedlichen Größen gehören ebenso in die Hausapotheke. Es gibt hierbei eine Vielzahl an sehr unterschiedlichen Pflastern für jede Gelegenheit. Wer eine sensible Haut hat, kann beispielsweise auf sensitive Pflaster zurückgreifen. Gerade bei einer Wunde, die für längere Zeit ein Pflaster erfordert, sind diese Pflaster bei sensibler Haut sinnvoll. Wer häufig mit Wasser hantiert, braucht wasserfeste Pflaster.
Menschen mit empfindlichen Füßen brauchen Blasenpflaster in ihrer Hausapotheke, um den Schuhwechsel bequem zu überstehen. Bei Kindern helfen bunte Motivpflaser oft bei Unglücken über den Schock hinweg. Auch besondere Wundsalben, eine Brandsalbe, desinfizierende Salben und ein Kühlpack sollten in einer Hausapotheke vorhanden sein und gehören zu den Verbänden. Auch desinfizierende Sprays sind eine sinnvolle Ergänzung der Hausapotheke. Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel ist ein Fieberthermometer, mit dem sich im Zweifel gerade bei Kindern Krankheiten feststellen lassen und ihr Ernst einschätzen lässt.
Teesorten
Einige Teesorten leisten erste Hilfe bei Krankheiten. Durch lange Lagerzeiten eignen sie sich als Ergänzung zur Hausapotheke.
Blasen- und Nierentee
Wer eine Neigung zu Blasenentzündungen hat, sollte viel trinken. Wenn das nicht reicht, kann eine Mischung Blasen- und Nierentee im Haus Wunder wirken. Sie spült den Körper schnell durch und verhindert eine schlimmere Entzündung.
Fencheltee
Fenchel gilt als idealer Tee bei Bauchkrämpfen.
Ingwertee
Ingwer entspannt den Darm und ist als Tee besonders wirksam bei allen Magen-Darm-Beschwerden.
Kamillentee
Kamille wirkt allgemein beruhigend und unterstützt den gesunden Schlaf.
Lindenblütentee
Bei hartnäckigen Erkältungen und Reizhusten hilft Lindenblütentee. Der Tee fördert das Schwitzen in der Nacht und lindert störenden Hustenreiz. Auch bei Unruhe und Stress kann Lindenblütentee sich positiv auswirken.
Pfefferminztee
Ein Pfefferminztee hilft perfekt bei Erkältungen. Er ist perfekt bei Halsschmerzen, einer verstopften Nase und kann ebenso bei Blähungen helfen. Wer mit Magenschmerzen zu kämpfen hat, sollte ihn pur trinken. Bei Erkältungen unterstützt die Zugabe von etwas Honig die antibakterielle und antivirale Wirkung des Pfefferminztees.
Haltbarkeit überprüfen
Wichtig ist dabei, zweimal im Jahr alles auf seine Haltbarkeit zu überprüfen. Nur so lassen sich mit diesen Mitteln im Haus die meisten akuten Krisen bewältigen.