Betroffene eines Lipödems leiden nicht nur unter den drückenden, stark ausgeprägten Schmerzen. Auch die körperlichen Veränderungen, die mit der lymphologischen Krankheit einhergehen, führen zu viel Unsicherheit und Verzweiflung. Hier verschafft die sogenannte Liposuktion Abhilfe – ein chirurgischer Eingriff, bei dem überschüssiges Fett an den betroffenen Körperstellen entfernt wird. Hierdurch gelangen Lipödem-Patientinnen endlich wieder zu Schmerzfreiheit, mehr Selbstbewusstsein sowie neuer Lebensqualität. Alles, was Sie zum Eingriff wissen müssen, haben wir hier für Sie kurz und bündig zusammengefasst.
Was ist ein Lipödem?
Bei einem Lipödem (Lipohyperplasia Dolorosa, LiDo) handelt es sich um eine chronische und schmerzhafte Fettverteilungsstörung, die hauptsächlich bei Frauen auftritt. Die Erkrankung ist genetisch bedingt und kann durch hormonelle Veränderungen wie Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre ausgelöst werden. Es kommt zu einer Vermehrung des Unterhautfettgewebes an Beinen und/oder Armen und in der Folge zu starken Schmerzen, die auf eine mangelnde Abtransportleistung des Lymphflusses zurückzuführen ist. Die Verteilung des Fettes ist symmetrisch an den Extremitäten vorzufinden und lässt die Proportionen des Körpers unstimmig wirken.
Was ist eine Liposuktion?
Eine Möglichkeit zur Linderung der Symptome ist die Liposuktion, auch als „Lymphologische Liposculptur™“ bezeichnet. Sie wurde von Prof. Dr. Cornely – dem Geschäftsführer und Ärztlichen Leiter der Fachklinik für operative Lymphologie CG LYMPHA – entwickelt und patentiert. Es handelt sich um eine operative Maßnahme, um Schmerzen zu lindern und den Patientinnen neue Lebensqualität zu schenken. Hierzu werden die durch das Lipödem verursachten überschüssigen Fettansammlungen an den betroffenen Extremitäten entfernt. Der Eingriff dient ausschließlich medizinischen Zwecken. Er unterscheidet sich daher von einer rein kosmetischen Fettabsaugung.
Lediglich mit Hilfe der Liposuktion lassen sich die unerwünschten Fettpolster bei einem Lipödem entfernen. Andere Behandlungsmethoden, wie Lymphdrainage oder Kompressionskleidung, können lediglich dazu beitragen, die Schmerzen zu reduzieren und müssen ein Leben lang durchgeführt werden. Auch Sport und Diät reduzieren die Fettansammlungen nicht.
Wie wird die Behandlung durchgeführt?
Die häufigst zum Einsatz kommende Behandlungsmethode bei einem Lipödem ist die PAL in Tumeszenz-Lokalanästhesie (TLA). Bei dieser wird an den zu behandelnden Körperstellen eine mit einem Betäubungsmittel vermischte Kochsalzlösung eingebracht, die sich gleichmäßig verteilt und das Gewebe betäubt. Zeitgleich wird das Gewebe aufgeschwemmt, sodass das nun verflüssigte, krankhafte Fettgewebe möglichst vollständig und achsengerecht über Absaugkanülen entfernt werden kann. Hierdurch werden die Symptome der Erkrankung gelindert und ein Fortschreiten der Krankheit verhindert.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Fettabsaugungen führt diese Technik außerdem nicht zu einer Schädigung von gesunden Lymphgefäßen und das natürliche Gleichgewicht zwischen Produktion und Abtransport der Lymphe wird wiederhergestellt. Die Schnitte, die für das Einführen der Kanülen gesetzt werden, bleiben zudem offen, um die Drainage zu ermöglichen. Sie verschließen sich zumeist innerhalb von drei bis fünf Tagen von selbst und ohne weitere Komplikationen. In der Regel sind zur Liposuktion bei einem Lipödem etwa drei bis vier Eingriffe notwendig, da nicht nur die Innen- und Außenseiten der Beine, sondern bei vielen Patientinnen ebenfalls die Arme betroffen sind.
Die Liposuktion setzt fundierte Kenntnisse sowie ein umfassendes Fachwissen bezüglich der Krankheit, der Operationsmethode sowie der Anatomie des menschlichen Lymphgefäßsystems voraus. Daher sollte sie ausschließlich von spezialisierten, erfahrenen Ärzten durchgeführt werden.
Was bringt eine Liposuktion?
Die Liposuktion kann die Lebensqualität der Patientinnen deutlich verbessern. Durch die Entfernung überschüssigen Fettgewebes werden Wassereinlagerungen, Druckgefühl und Schmerzen reduziert oder sogar vollständig beseitigt. Es kann zur Normalisierung der Körperform und dadurch zur Linderung von psychischen Belastungen beitragen. Auch die Notwendigkeit von konventionellen Therapien wie Kompressionsstrümpfe und manueller Lymphdrainage kann nach einer OP reduziert sein bzw. entfallen.
Durch die Reduktion störender Fettpolster können des Weiteren das Gangbild korrigiert und Gelenkschäden vorgebeugt werden. Eine Liposuktion kann zudem tiefe Hautfalten beseitigen und das Risiko von Hautentzündungen verringern, die durch das Aneinanderreiben von Fettpolstern entstehen können. Auch wird die Neigung zu Hämatomen verringert und der Entstehung eines Lipo-Lymphödems vorgebeugt.
Wie schmerzhaft ist eine Liposuktion?
Die nach dem Eingriff auftretenden Schmerzen werden von Patientinnen oftmals mit einem mehr oder weniger starken Muskelkater verglichen. Verläuft die OP wie geplant, sind die Frauen bereits nach wenigen Tagen oder Wochen schmerzfrei und wieder auf den Beinen.
Was kostet eine Liposuktion?
Die Kosten einer Liposuktion können nicht pauschal beantwortet werden und sind abhängig von verschiedenen Faktoren wie Ausprägung der Krankheit, betroffenen Körperbereichen und Anzahl der Operationen. Eine genaue Abschätzung ist erst nach einer gründlichen Untersuchung und Beratung möglich. Es wird empfohlen, einen Termin für ein Erstgespräch zu vereinbaren. Bei einem Lipödem in Stadium 3 werden die Kosten für eine Liposuktion seit 2020 als Kassenleistung übernommen. Bei Stadium 1 und 2 sind die Kosten jedoch selbst zu tragen.
Fazit
Eine Liposuktion bei Lipödem kann dazu beitragen, die Schmerzen und Beeinträchtigungen zu lindern. So gelangen Patientinnen endlich wieder zu mehr Lebensqualität. Der Eingriff erfordert stets eine gründliche Diagnose sowie Aufklärung über Risiken und Nebenwirkungen. Er sollte daher stets von Spezialisten durchgeführt werden. Begeben Sie sich hierfür am besten in die professionellen Hände der CG LYMPHA, der ersten und bisher einzigen Fachklinik für operative Lymphologie.