Wer sich ein wenig mit Arztphobien auseinandersetzt, stellt schnell fest, dass es vor allem der Zahnarzt ist, der bei Kindern und Erwachsenen für Unbehagen sorgt. Schon ein Termin „in ein paar Wochen“ kann ein Grund dafür sein, dass unruhige Nächte bevorstehen. Häufig zeigt sich dann jedoch im Nachhinein, dass alles weitaus weniger schlimm war als vorher angenommen.
Wie auch im Hinblick auf andere Bereiche gilt, dass es helfen kann, sich etwas eingehender mit dem Thema auseinanderzusetzen. Auf diese Weise ist es oft möglich, dem Besuch beim Zahnarzt ein wenig von seinem Schrecken zu nehmen. Die folgenden Vorbereitungstipps sind es definitiv wert, ausprobiert zu werden.
Tipp Nr. 1: Ein Blick auf die Fakten
Die Frage „Was wäre die Alternative zum Zahnarztbesuch?“ reicht oft aus, um ein wenig klarer zu sehen. Vor allem dann, wenn ein Patient unter Schmerzen leidet, gibt es keinen „Plan B“. Zudem ist es sinnvoll, sich zu verdeutlichen, dass Zahnärzte natürlich wissen, was sie tun. Die Behandlung toter Zähne gehört für sie ebenso zum Standard, wie das Setzen von Füllungen oder Zahnreinigungen. Vielen Patienten hilft es zudem, wenn sie sich im Vorfeld etwas eingehender mit ihrer Behandlung beschäftigen. Somit wissen sie, was auf sie zukommt. Möglicherweise ist der Zahnarzt auch so kommunikativ, dass er den Patienten im Behandlungsstuhl über die einzelnen Schritte aufklärt.
Tipp Nr. 2: Aktiv nach einer Betäubung fragen
Ob eine Betäubung gesetzt werden sollte oder nicht, ist natürlich vom ganz persönlichen Schmerzempfinden abhängig. Ein typisches Beispiel: Während viele absolut kein Problem damit haben, eine Füllung ohne Spritze zu überstehen, handelt es sich für andere um ein absolutes No-Go. Nicht jeder Zahnarzt fragt hier konkret nach. Wer sich unsicher ist und Angst vor Schmerzen hat, sollte daher nicht versuchen, den Tapferen oder die Tapfere zu spielen. Es ist absolut keine Schande, um eine Betäubung zu bitten. Um die Schmerzen nach einer Behandlung zu betäuben oder die Mundhygiene dauerhaft zu verbessern, bietet es sich gegebenenfalls an, auf Erkenntnisse aus dem Bereich der Naturheilkunde zu setzen. Der behandelnde Hausarzt kann in vielen Fälle weiterhelfen.
Tipp Nr. 3: Die Suche nach dem richtigen Zahnarzt
Besonders wichtig ist natürlich, dass sich der Patient beim Zahnarzt seiner Wahl wohlfühlt. Es gibt zahlreiche Ärzte, die sich auf Angstpatienten spezialisiert haben. In den entsprechenden Praxen herrscht oft eine ganz besondere Atmosphäre. Häufig nehmen sich die Ärzte auch mehr Zeit für ihre Patienten, erklären Behandlungsschritte detaillierter und stehen natürlich auch für ausführliche Rückfragen zur Verfügung. Nicht jeder, der Respekt vor einer Behandlung hat, muss zwangsläufig zu einem Arzt für Angstpatienten. Es lohnt sich jedoch, über diese Alternative nachzudenken.
Tipp Nr. 4: Nicht nüchtern zum Zahnarzt gehen
Für eine Zahnbehandlung sollte der Körper fit sein. Nüchtern in der Praxis vorstellig zu werden, ist keine gute Idee. Das Risiko, dass der Kreislauf unter all der Aufregung leidet, ist hoch. Am besten ist es, ein paar Stunden vor der Behandlung zum letzten Mal zu essen, ausreichend zu trinken und sich natürlich danach die Zähne zu putzen. Und nicht vergessen: Nach vielen Behandlungen ist es „verboten“, zu essen. Spätestens dann bereuen es viele, mit leerem Magen losgegangen zu sein.
Tipp Nr. 5: Autogenes Training und Entspannungsübungen
Autogenes Training, aber auch Sport im Allgemeinen, eignen sich super dazu, um die Seele ins Gleichgewicht zu bringen. Wer mit sich im Reinen und ruhig ist, kann dem Besuch beim Zahnarzt oft noch entspannter entgegenblicken. Natürlich handelt es sich hierbei um einen Tipp, der ein wenig Zeit braucht, um zu wirken. Ein einmaliges autogenes Training kann nicht bewirken, dass eine Zahnarztphobie von heute auf morgen verschwindet.
Autogenes Training und andere Entspannungsübungen bedürfen des regelmäßigen Trainings, können dann aber dazu dienen Stress und Ängste abzubauen. In extremen Fällen kann unter anderem auch ein Besuch beim Psychologen helfen. Dieser kann – beispielsweise im Rahmen einer Konfrontations- oder Verhaltenstherapie – herausfinden, ob die Angst vor dem Zahnarzt tieferliegende Ursachen hat.