Darmpilze sind gar nicht so außergewöhnlich, wie man vielleicht denken mag. In einer gewissen Anzahl gehören sie zu den Kleinstlebewesen, die im Darm natürlich vorkommen. Zum Problem werden sie erst dann, wenn das Gesamtsystem Darm aus dem Gleichgewicht gerät. Apfelessig kann dabei helfen, eine instabile Darmflora auf natürliche Weise zu regulieren.
Apfelessig gegen Darmpilz: Grundlegende Informationen
Zu den häufigsten Darmpilzen zählt Candida albicans. Dieser eigentlich harmlose Hefepilz kommt auf unserer Nahrung vor. Wir essen ihn einfach mit. Normalerweise wandern Mikropilze als durchlaufende Posten durch unsere Verdauung. Ein gesundes Darmbiom geht mit Pilzen und Bakterien problemlos um. Ist die Darmflora angegriffen, kann die Anzahl der Hefepilze sprunghaft zunehmen und ernsthafte Folgeerscheinungen verursachen. Unsere Darmflora ist ein sehr sensibles Gefüge und kann durch eine Vielzahl von Auslösern aus dem Gleichgewicht gebracht werden:
- Stress
- zu viel Zucker und Kohlenhydrate in der Ernährung
- Antibiotika
- weitere Medikamente
- allgemein geschwächtes Immunsystem
- psychische Probleme
- zu viel Alkohol
Die Symptome einer Darmpilz-Infektion
Ein übermäßiger Befall von Darmpilzen wird auch als Candidose bezeichnet. Zu den Anzeichen zählen:
- Verdauungsbeschwerden verschiedener Grade
- anhaltende Blähungen
- Durchfall
- Sodbrennen
- Müdigkeit
- belegten Zunge
- Migräne und Spannungskopfschmerzen
Da die Symptome denen anderer Darmerkrankungen ähnlich sind, sollte bei starken Beschwerden eine ärztliche Abklärung erfolgen. Um die Erkrankung eindeutig festzustellen, wird der Arzt entweder eine Stuhlprobe untersuchen oder einen Antikörper-Bluttest durchführen. Bei leichteren Unpässlichkeiten in Verbindung mit dem Darm können natürliche Mittel wie der Apfelessig ganz wunderbar helfen.
Apfelessig: Ein altbewährtes Hausmittel gegen Darmpilz
Apfelessig wird durch Fermentation aus Apfelwein gewonnen. Die vielen guten Eigenschaften des Apfels bleiben auch im Wein und später im Essig erhalten. Insgesamt gilt der Apfelessig als vielseitig und trotz der Säure schmackhaft. Der Überlieferung nach nutzten bereits alte Hochkulturen wie die Babylonier und Römer Essig als Allround-Mittel. Neben der Verwendung als Würzmittel diente er der Haltbarmachung von Speisen. Trinkwasser wurde aufgrund fehlender Filtermethoden mit einem Schuss Essig genießbar. Der Essig konnte die Anzahl Keime im Wasser blitzschnell auf ein verträgliches Niveau reduzieren.
Genauso wirkt sich der Apfelessig im Darm aus. Er bekämpft Fäulnisbakterien und andere schädliche Keime. Das Darmmilieu kann sich auf diese Weise erholen.
Apfelessig: Das steckt drin!
Unter den vielen bekannten Essigarten gilt Apfelessig als einer der bekömmlichsten. Sein Aroma ist trotz 5 % Säure fruchtig und angenehm mild. Neben den Vitaminen A, B1, B2, B6, C und E ist die sehr seltene Folsäure enthalten. Viele weitere Mineralien und Spurenelemente machen aus diesem Obstessig einen wahren Schatz der Naturheilkunde:
- Kalium
- Magnesium
- Eisen
- Natrium
- Calcium
- Phosphat
- Fluor
- Jod
- Zink
- Selen
- Kupfer
Tipps zur Anwendung
Apfelessig wird grundsätzlich nur verdünnt mit lauwarmem Wasser eingenommen. Bei Darmproblemen ist dieses Mischungsverhältnis empfehlenswert:
- 2 TL Apfelessig auf 200 ml lauwarmes Wasser
Morgens und Abends getrunken, sollte sich direkt nach der Einnahme ein spürbarer Effekt einstellen. Das Darmbiom reagiert in der Regel sehr schnell auf den Essig. Erste Anzeichen für eine erfolgreiche Behandlung mit Apfelessig können sein:
- ein Nachlassen von Krämpfen
- ein Gefühl von Wärme und Weite im Unterbauch
- allgemein mehr Wohlbefinden
- Veränderungen des Appetits (kein Heißhunger mehr)
Die Anwendung erfolgt bei Darmpilzen über einen Zeitraum von 3 bis 4 Wochen hinweg. Stellen sich keine Verbesserungen ein oder werden die Beschwerden schlimmer, müssen Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Wer den Apfelessig aus irgendeinem einem Grund nicht trinken möchte, kann ihn auch gurgeln. Die Schleimhäute im Mund stehen mit dem Darm in Verbindung. Zum Gurgeln wird das Essigwasser etwas intensiver gemischt (2 TL auf nur 100 ml warmes Wasser).
Die Maßnahmen sollten eine Behandlung mit Apfelessig unterstützen
Eine übermäßige Besiedlung des Darmes durch Hefepilze geht typischerweise mit einem erhöhten Appetit auf Süßes und Kohlenhydraten aus Weißmehl (Weißbrot, Nudeln, Kuchen und Gebäck) einher. Diese ungesunden Zucker und Kohlenhydrate dienen den Darmpilzen als Nahrungsgrundlage. Als Teil einer ansonsten ausgewogenen Ernährung sind Weißmehlprodukte in Maßen in Ordnung. Um die Sanierung eines angeschlagenen Darmmilieus nachhaltig zu unterstützen, sollten sie während der Anwendung des Apfelessigs ganz weggelassen werden. Viel besser geeignet sind neben ausreichend Gemüse Vollkornprodukte wie Vollkornnudeln oder auch Vollkornreis.
Bestenfalls sollte auch auf den Weizenkleber Gluten eine Weile verzichtet werden. Dann kommen nur noch Vollkornprodukte aus Dinkel, Hafer oder Emmer auf den Tisch.
In diesen Fällen darf Apfelessig bei Darmpilz nicht angewendet werden
Apfelessig ist ein Hausmittel, das bei leichten Störungen gute Erfolge erzielen kann. Am besten sollte er bei einer akuten Infektion mit Darmpilz in Abstimmung mit einem Arzt eingenommen werden. Betroffenen, bei denen der Darmpilz als Begleiterscheinung schwerer Krankheiten auftritt, müssen besondere Vorsicht walten lassen. Werden gleichzeitig starke Medikamente eingenommen oder ist das Darmmilieu schwer angegriffen, sollte von einer Selbstbehandlung mit Apfelessig abgesehen werden. In diesen Fällen ist es besser, das Darmbiom gründlich untersuchen zu lassen und im Rahmen einer professionellen Darmsanierung erneut aufzubauen.
Tauchen die Probleme nach mehreren Behandlungen mit Apfelessig immer wieder auf, sollte ebenfalls ein Mediziner zurate gezogen werden.
Das Wichtigste noch einmal im Überblick
Apfelessig ist ein milder Obstessig. Neben der Säure sind Vitamine und Mineralien enthalten. Ein Gemisch aus:
- 200 ml Wasser mit 2 TL Apfelessig
kann sich positiv auf die Regulierung der Darmflora auswirken. Apfelessig wirkt bei Darmpilz, indem er dazu beiträgt, Keime zu reduzieren und gute Darmbakterien zu fördern. Um die Darmreinigung zu unterstützen, sollten Weißmehlprodukte eine Zeitlang weggelassen werden. Bei starken und immer wieder kehrenden Problemen müssen Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Selbstverständlich kann Apfelessig auch vorbeugend als Unterstützung der Darmflora eingenommen werden.