Der Birkenporling wird schon seit mehr als 5000 Jahren als Heilpflanze verwendet. Auch bei der Gletschermumie Ötzi fanden sich Stücke des getrockneten Vitalpilzes, der bereits seit der Jungsteinzeit als natürliches Antibiotikum eingenommen oder als Bandage bei Verletzungen verwendet wurde.
Birkenporling: Grundlegende Informationen
Der Birkenporling, Fomitopsis betulina, lebt als Parasit auf Birken. Der Pilz dringt in alte, absterbende Bäume ein und baut die Zellulose der Birke ab. Die Struktur der Bäume wird geschädigt, sie werden brüchig. Da der Birkenporling viel Feuchtigkeit benötigt, wächst er vor allem im Bereich der Baumrinde. Von dieser erhält er auch das überlebensnotwendige Tannin. Die einzeln auf den Stämmen sitzenden Fruchtkörper wachsen in der Zeit von Juli bis November. Junge Birkenporlinge besitzen einen weißen Hut und saftiges Fruchtfleisch. Mit den Monaten verfärbt sich der Hut braun, das Fleisch des Pilzes wird zäh und trocken.
Je älter der Pilz ist, umso mehr Bitterstoffe enthält sein Körper. Seine Lebensdauer beträgt 12 Monate, die Vermehrung erfolgt über Pilzsporen.
Inhaltsstoffe & Co.
Die Bitterstoffe, die den Pilz als Speisepilz ungenießbar machen, wehren Schädlinge ab. Hohe Mengen an Polyporensäuren A, B und C, Hydrochinon, Indolalkaloide, Betulinsäure, Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien, Terpene, Agaricinsäure und Piptamin sind für die gesundheitliche Wirkung des Pilzes verantwortlich.
Wie wird der Birkenporling gesammelt?
Die beste Sammelzeit beginnt im September und dauert bis Dezember. In dieser Zeit entwickelt der Birkenporling neue Fruchtkörper. Gesammelt werden sollten nur Pilze mit einer weißen Unterseite. Ist das Fruchtfleisch mit braunen Flecken durchzogen, kann ein Schädlingsbefall vorliegen. In älteren Pilzen ist der Wirkstoffgehalt deutlich geringer. Auch jugendliche Stadien sollten nicht von der Rinde getrennt werden. Erst die ausgewachsenen Fruchtkörper der Birkenporlinge enthalten ausreichend Vitalstoffe.
Wie wird der Vitalpilz verarbeitet?
Der Vitalpilz wird vorsichtig von der Baumrinde geschnitten. Er kann frisch für die Teezubereitung oder getrocknet verwendet werden. Für die Trocknung wird der Pilz in Würfel oder dünne Streifen geschnitten und langsam getrocknet. Er kann in diesem Zustand mehrere Jahre aufbewahrt werden.
- Birkenporling Tee
Ein Esslöffel des Pilzes wird möglichst klein geschnitten und 30 Minuten lang in 500 Milliliter Wasser gekocht. Pro Tag wird von dem Tee ein Esslöffel eingenommen. Nach 20 Tagen muss eine Pause für mehrere Wochen eingelegt werden, da sich der Körper sonst an die Inhaltsstoffe des Pilzes gewöhnt und diese wirkungslos werden. Vorbeugend kann die Teekur zweimal pro Jahr durchgeführt werden. Werden für die Teeherstellung größere Pilzstückchen verwendet, können diese bis zu fünfmal aufgebrüht werden. dazwischen werden die Stücke wieder auf einem Stück Küchenrolle getrocknet. Online-Shops bieten geschnittenen Birkenporling zu erschwinglichen Preisen an.
- Tinktur
20 Gramm des getrockneten Pilzpulvers werden mit 100 Milliliter 70 % Alkohol übergossen. Dazu kann unvergällter Alkohol oder Wodka verwendet werden. Die Tinktur muss sieben Tage an einem dunklen Ort ziehen. Anschließend wird die Flüssigkeit mit einem Tuch filtriert und in einer braunen Glasflasche vor Licht geschützt und kühl gelagert. Für eine 20- tägige Kur werden dreimal täglich drei Tropfen der Tinktur in ein Glas Wasser gegeben und getrunken.

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Wie wirkt der Birkenporling?
Der Birkenporling ist wegen seiner heilenden Kräfte einer der ältesten genutzten Heilpilze. In der traditionellen Naturheilkunde findet er vor allem Verwendung in Asien und Europa. Die psychoaktive Wirkung der Vitalpilzes ist eher gering. Wegen seiner beruhigenden Wirkung kann der Pilz bei Unruhe und schlechtem Schlaf angewendet werden. Bei einigen Personen wird nach der Anwendung auch eine stimulierende Wirkung beschrieben. Halluzinogene Wirkungen sind nicht bekannt. Falls diese doch einmal auftreten, können sie durch die Schädlinge, die den Pilz befallen haben, verursacht werden.
Wirkung auf den Magen
Der Heilpraktiker Hans- Heinrich Kunde hat den Birkenporling in einem Selbstversuch getestet. Er verwendete den Pilz bei Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut) und Magengeschwüren. Auch das Bakterium Heliobacter pylori konnte durch eine Kur mit dem Birkenporling abgetötet werden. Dazu musste der Tee über 20 Tage lang dreimal täglich eingenommen werden. Durch eine regelmäßige vorbeugende Einnahme konnten laut Kunde auch Magen- Darmstörungen verhindert werden (http://www.wundernatur.de/html/body_birkenporling_selbstversuch.html).
Wirkung auf den Darmtrakt
Der Birkenporling wirkt gegen Blähungen. Er fördert die gesunde Darmflora und tötet Parasiten wirksam ab. Bereits in der Steinzeit wurde der Pilz zur Behandlung von Peitschenwürmern eingesetzt. Zusätzlich wird die Entwicklung von Hefepilzen (Candida) gehemmt.
Wirkung auf die Leber
Die enthaltenen Bitterstoffe wirken entgiftend und bauen Schlacken im Körper ab. Die Ausscheidungsfunktion der Leber wird gefördert, die Produktion von Galle angeregt. Durch den verstärkten Gallenfluss sinkt das Risiko für die Bildung von Gallensteinen (https://www.chagapilz.org/birkenporling/).
Beeinflussung des Blutzuckerspiegels
Einige Wochen nach der Durchführung einer Kur mit dem Birkenporling beginnt sich der Blutzuckerspiegel zu normalisieren. Die enthaltenen Bitterstoffe und Säuren wirken sich positiv auf die Verdauung aus. Die Bauchspeicheldrüse wird nicht mehr durch ungenügenden Abbau der Nahrungsstoffe belastet. Die Zellen können wieder besser auf das angedockte Insulin reagieren. Die Insulinresistenz verringert sich.
Antibakterielle Wirkung des Birkenporlings
Piptamin ist auch als „Antibiotikum der Steinzeit“ bekannt. ( Brenda Fowler: Iceman: uncovering the life and times of a prehistoric man found in an alpine glacier). Es tötet Bakterien innerlich und äußerlich wirksam ab. Deshalb wurde der Birkenporling im Altertum in Streifen geschnitten und als Wundauflage bei Verletzungen verwendet, um eine Infektion der Wunde zu vermeiden. Innerlich eingenommen bekämpft der Heilpilz verschiedene Bakterienarten. Er kann bei Entzündungen von Magen und Darm eingesetzt werden.
Antivirale Wirkung
Die Inhaltsstoffe des Birkenporlings regen das Immunsystem an und fördern die Abwehrkräfte des Körpers. Das Abwehrsystem kann besser auf in den Körper eingedrungene Viren reagieren und diese wirkungsvoll bekämpfen. (Prof. Dr. Jan I. Lelley: Antivirale und antibakterielle Wirkung von Medizinalpilzen; Gesellschaft für angewandte Mykologie und Umweltstudien GmbH, D-47800 Krefeld.
Wirkung auf die Lunge
Der Heilpilz wird entzündungshemmend. Er beruhigt die Schleimhaut der Atemwege. Eingedrungene Bakterien werden abgetötet. Die Schleimproduktion wird durch die Linderung der Entzündung verringert. Bereits vorhandener Schleim wird verflüssigt und kann leichter ausgehustet werden. Durch Inhalieren von Dämpfen des Birkenporling-Tees können Asthmaanfälle gemildert werden. Der Krampf der Bronchialmuskulatur lässt nach, die Atmung wird erleichtert.
Wirkung bei Krebs
Der Vitalpilz beeinflusst das Wachstum der Zellen. Bei Krebszellen wird die rasche Zellteilung verlangsamt. Trotzdem ist der Birkenporling nicht dazu geeignet, als einzige Substanz bei der Krebsbehandlung eingesetzt zu werden. (https://www.researchgate.net/). Auch in der Bekämpfung von Melanomen konnte die unterstützende Wirkung des Birkenporlings bestätigt werden. (Pisha E. et al: Discovery of betulinic acid as a selective inhibitor of human melanoma that functions by induction of apoptosis.; Nat Med. 1995 Oct;1(10):1046-51.https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7489361)
Der Birkenporling wurde auch erfolgreich zur Unterstützung der Behandlung von Tumoren im Bereich von Magen und Darm eingesetzt. Für die Behandlung von Mammatumoren (Brustkrebs) werden derzeit noch Studien durchgeführt. Durch seine vielfältigen, gesunden Inhaltsstoffe ist der Birkenporling auch in der unterstützenden Krebsmedizin in den Fokus gerückt.
Birkenporling und Morbus Crohn
Bei Morbus Crohn wird durch die Fehlfunktion des Immunsystems eine chronische Entzündung des Dickdarms verursacht. Der Birkenporling wirkt entzündungshemmend auf die Darmschleimhaut und reguliert die Tätigkeit des Immunsystems. Durchfälle können seltener auftreten. Bei Morbus Crohn ist die Wirkung des Heilpilzes individuell verschieden. Oft müssen regelmäßige Kuren über mehrere Jahre durchgeführt werden, bevor ein Erfolg eintritt.
Anwendung für die Haut
Birkenporling fördert die Teilung gesunder Zellen. Durch die entzündungshemmende Wirkung werden Akne und chronische Hautentzündungen verringert. Der Heilpilz tötet Bakterien ab, die sich in den verstopften Talgdrüsen vermehren. Der Birkenporling kann auch zur begleitenden Behandlung von Neurodermitis verwendet werden, da er nicht nur entzündungshemmend wirkt. Er verringert die Schuppenbildung und Verhornung der Haut und wirkt regulierend auf das Immunsystem. Um die Erneuerung der Hautzellen zu unterstützen, kann eine Intensiv-Kur mit Birkenporling-Tee durchgeführt werden. Jeden Tag werden dreimal 250 Milliliter des Tees getrunken.

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Bereits nach zwei Wochen sind erste Ergebnisse sichtbar. Die Haut erscheint jünger, die Faltentiefe hat sich reduziert. (https://www.chagapilz.org/birkenporling/) Vor allem in China wird der Birkenporling häufig bei kosmetischen Behandlungen verwendet. Um die Wirkung der innerlichen Anwendung zu unterstützen, kann der Tee auch äußerlich angewendet werden. Mit Tee getränkte Auflagen unterstützen die Heilung entzündeter Hautstellen. Birkenporling kann auch für die Aufhellung von Altersflecken eingesetzt werden. In dem Vitalpilz sind Tyrosinase-Hemmer enthalten, die die Produktion von Melamin verlangsamen.
Deshalb wird Birkenporling in asiatische Weissungscremes gemischt.(https://www.eubiotik.com/birkenporling/). Der Pilz heilt auch Schäden der Haut durch UV-Strahlen. In Regenerierungscremes verringert der Pilz den oxidativen Stress der Hautzellen und unterstützt den Abtransport der freien Radikale und die Zellatmung. Die Heilung nach Sonnenbränden wird durch den Vitalpilz beschleunigt.
Wirkung auf die Haare
Der Birkenporling steigert die Zellteilung in den Haarfollikeln und regt das Wachstum von kräftigen, gesunden Haaren an. Die Haare glänzen durch eine bessere Nährstoffversorgung wieder und fallen nicht so schnell aus. Der Birkenporling-Tee kann innerlich in Form einer Kur angewendet werden. Er kann auch äußerlich nach dem Waschen auf die Haare aufgetragen werden. Damit sich nicht Teile des Pilzkörpers zwischen den Haaren verfangen, muss die Flüssigkeit vor der Anwendung gut filtriert werden (https://www.chagapilz.org/birkenporling/).
Birkenporling bei Arthritis
Piptamin verringert die Entzündung des Gelenkknorpels und der Innenseite der Gelenkkapsel. Die Synovia (Gelenkschmiere) wird wieder in ausreichender Menge und flüssiger Konsistenz produziert. Die Schmerzen werden weniger. Gleichzeitig wird die Beweglichkeit der Gelenke wieder verbessert (https://www.superfoods-online.org/birkenporling/).
Wirkung auf das Herz- Kreislaufsystem
Terpene und Piptamin wirken entschlackend und entzündungshemmend. Ablagerungen an den Wänden der Blutgefäße werden aufgelöst und abtransportiert. Die Gefäßwände werden wieder elastisch. Blutdruckschwankungen treten seltener auf. Nebenwirkungen durch die Anwendung sind nicht bekannt.