Gartenarbeit, handwerkliches Arbeiten oder kurz gesagt eine übermäßige (punktuelle) Belastung eines bestimmten Hautareals kann schnell zu einer Blutblase führen. Bildet sich eine solche Blutblase, bei der es sich um eine verschlimmerte Wasserblase handelt am Finger, dann hat sich das Hautniveau verändert. Über drei unterschiedlichen Hautschichten (Epidermis, Dermis und Subcutis) kann eine solche Blase entstehen. Bei einer Blutblase ist die Cutis (Ober- und Lederhaut) verletzt. Als Ursache sind mechanische sowie chemische Reize möglich. Allerdings kann auch eine blasenbildende Hauterkrankung vorliegen.
Blutblase am Finger: Was sind die Ursachen?
- 1. Lokale Manipulationen und Einflüsse
Die Therapie einer Blase am Finger ist abhängig von der Ursache. In den meisten Fällen liegt eine mechanische und übermäßige Beanspruchung des betroffenen Hautareals vor. Also eine punktuelle Belastung die dazu führt, dass sich Hautschichten voneinander lösen. Der dadurch entstehende freie Raum füllt sich dann mit Gewebeflüssigkeit. Auch chemische Reize oder Verbrennungen können die Ursache für eine solche Blasenbildung darstellen. Des Weiteren sind als weitere Ursache Kontaktallergien zu berücksichtigen. In diesem Fall ist eine Abklärung der Allergene unumgänglich, damit diese für die Zukunft erkannt und vermieden werden können.
- 2. Systemisch begründete Auslöser
Eine Vielzahl von blasenbildenden Hauterkrankungen gehört in die Kategorie der systemisch begründeten Auslöser. Besteht dieser Verdacht, ist eine genaue Diagnostik erforderlich, damit die Therapie zielgerichtet erfolgen kann. Es ist durchaus möglich, dass sich eine Dyshidrosis () hinter der Symptomatik verbirgt. Charakteristisch dafür sind mehrere kleine Bläschen, die einen starken Juckreiz auslösen.
Die Diagnose
Am Anfang steht eine ausführliche Anamnese. Im Vordergrund stehen mechanische Beanspruchungen, bekannte Hauterkrankungen und Allergien. Auch seit wann die Blasenbildung besteht, in welchem Zusammenhang und wie oft sie auftritt und ob in unterschiedlichem Ausmaß sind Fragen, die zur Diagnose gehören. Im Rahmen einer genauen Inspektion ist die Beschaffenheit der Blutblase zu beurteilen. So können evtl. bestehende Krankheitsbilder in Erwägung gezogen werden. Unter Umständen sind auch pathologische, immunhistologische Untersuchungen sowie ein Antikörpernachweis erforderlich.
Behandlung einer Blutblase am Finger
Ein Aufstechen der Blutblase kann den Druck und damit die bestehenden Schmerzen lindern. Wichtig ist hierbei, dass das enthaltene Blut vollständig abfließen kann. Allerdings liegt hier ein erhöhtes Infektionsrisiko vor und es kann zu einer Verschlimmerung kommen. Deswegen sollte eine Öffnung am besten nur durch den Arzt auf sterile Weise erfolgen, indem die Außenhaut desinfiziert und dann mit einer sterilen Nadel geöffnet wird. Anschließend erfolgt die Abdeckung mit steriler Gaze. Wird die Blutblase aus Versehen geöffnet, ist für bestmögliche Keimfreiheit zu sorgen. Dafür eignen sich zu Hause entzündungshemmende Tinkturen wie Spitzwegerich und Teebaumöl.
Kommt es trotzdem zu stärkeren Schmerzen oder sogar Fieber, Schwellungen, Rötungen sowie Übelkeit, liegen Anzeichen für eine Entzündung vor.
Ist eine blau-schwarze Linie erkennbar, die sich in Richtung des Herzens ausweitet, liegt eine Sepsis (Blutvergiftung) vor. Dann ist der SOFORTIGE Gang zum Arzt unausweichlich. Passiert ein solcher Vorfall am Wochenende sollte der Gang in die Notfallambulanz eines Krankenhauses nicht gescheut werden.
Das sollte man unbedingt vermeiden
Auf keinen Fall sollte die oberste Hautschicht abgeschnitten werden. Diese dient als natürlicher Schutz vor entzündungsbildenden Erregern. Außerdem kann sich unter dieser Schutzschicht die neue Haut viel besser aus eigener Kraft heraus erneuern. Ist die neue Hautschicht nachgewachsen, wird die tote Blasenhaut automatisch abgestoßen. Während des Heilungsprozesses ist die Blutblase je nach Größe mit einem Pflaster (Druckpflaster) zu schützen. Um einer Schwellung vorzubeugen, kann mit Eiswürfeln vorsichtig gekühlt werden. Dabei darauf achten, dass die Abdeckung der Blutblase nicht durchnässt. Besonders gut geeignet sind Kühlpads aus der Apotheke, um die ein Tuch gewickelt werden kann. Alternativ einfach Eiswürfel oder zerstoßenes Eis in einen Waschhandschuh geben und diesen einmal zutackern.
Bewährte Hausmittel gegen eine Blutblase
Bleibt eine Blutblase verschlossen oder trocknet sie vollständig ein, können spezielle Blasenpflaster helfen. Sie verringern den Druck auf die Blutblase. Eine Beanspruchung sollte in der Heilungsphase natürlich vermieden werden. Auch das regelmäßige Eincremen mit einer feuchtigkeitsspendenden Salbe ist zielführend, damit die Haut nicht (weiter) austrocknet. Bewährt hat sich das Einreiben der Blutblase mit der Schnittstelle von einem Aloe vera Blatt. Gurkenscheiben enthalten Kieselsäure, die sie beim Einreiben einer Blutblase an diese abgeben, was den Heilungsprozess unterstützen kann. Kieselsäure ist wichtig, damit sich angegriffenes Bindegewebe regenerieren kann.
Bewährt haben sich für das Einreiben einer geschlossenen Blutblase auch:
- Heilerde
- Kurkuma mit Honig vermischt
- Kühlung mit Eis
- Bittersalz zum Baden der Blutblase (4 Esslöffel auf fünf Liter Wasser) für ca. 10 Minuten
- Hamamelis trocknet die Blutblase durch die enthaltenen Tannine aus.
- Sandelholz besitzt die gleiche Wirkung wie Hamamelis.
Die hier aufgeführten Mittel aus der „natürlichen Hausapotheke“ führen alle dazu, dass die Blutblase langsam aber stetig austrocknet. Gleichzeitig beeinflussen sie positiv den intrazellulären Blutabbau. Wichtig ist, dass die Auftragung mehrmals täglich erfolgt. Alternativ zum Einreiben kann auch mit einem kleinen Verband eine längere Einwirkungszeit erzielt werden. Auch sollte man nicht zu ungeduldig sein. Blutblasen benötigen für die Abheilung manchmal etwas mehr Zeit. Stellt sich eine Verschlimmerung ein, sollte ein Arzt, zum Beispiel ein Dermatologe) hinzugezogen werden.
Das Fazit
Wenn die Hand und damit die Blutblase am Finger keiner mechanischen Beanspruchung ausgesetzt wird, kann es nicht schaden, den Verband oder das Pflaster zu entfernen, damit Luft an die Blase kommt. Dies unterstützt den Heilungsprozess und das Infektionsrisiko wird gesenkt. Voraussetzung: Man hat in dieser Zeit wirklich gar nichts zu tun. Ansonsten sollte der Blasenschutz so gewählt werden, dass er nicht nur vor Infektionen, sondern auch vor Stoß und Reibung sowie Druck von außen ausreichend Schutz bietet.