Viele Menschen nehmen aus gänzlich verschiedenen Gründen regelmäßig Cortison ein. Vor allem bei einer konstanten Einnahme von Cortison muss man sich allerdings fragen, ob Cortison auch mit dem Konsum von Alkohol aufgenommen werden darf und ob sich die beiden Wirkstoffe auch vertragen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine kleine Menge an Alkohol im Zusammenhang mit Cortison eigentlich ungefährlich ist. Der Konsum von Alkohol darf jedoch nicht übertrieben werden, da es dann zu einer intensiveren Wirkung des Cortisons kommen kann. Wenn sich diese Wirkung verstärkt, steigt auch die Gefahr, ungewollte Nebenwirkungen auszulösen.
Cortison und Alkohol: Verträgt sich das?
Die Wirkung von Cortison kann durch einen übermäßigen Alkoholkonsum teilweise stark beeinträchtigt werden – wie bei den meisten Arzneimitteln. Wenn die Wirkung von einem Medikament durch Alkohol verstärkt wird, erhöht sich auch das Risiko für die Erscheinung von unerwünschten Nebenwirkungen. Das gelegentliche Genießen eines Weins oder anderer alkoholischer Getränke ist aber im Grunde genommen ungefährlich. Zu gefährlichen Wechselwirkungen kann es im Normalfall nur dann kommen, wenn der Alkohol in großen Mengen konsumiert wird.
Einige Menschen haben im Zusammenhang mit der Einnahme von einem cortison-haltigen Medikament darüber berichtet, dass sie grundsätzlich keinen Alkohol vertragen. Oftmals klagen sie über Übelkeit und Kopfschmerzen.
Daher empfiehlt es sich, während der Therapie mit cortison-haltigen Arzneimitteln, nur selten Alkohol zu konsumieren und die Menge stark zu reduzieren. Jene Patienten, die eine hohe Dosierung einnehmen müssen und/oder Diabetes haben, sollten ganz dringend auf Alkohol verzichten oder den Konsum drastisch einschränken. Das ist deshalb ratsam, da Cortison (oder besser gesagt die aktive Form Cortisol) auf den Zuckerstoffwechsel stimulierend wirkt und im Körper Zuckermoleküle bereitstellt. Vor allem bei einem Energiemangel im Organismus kann das Hormon dann die Fett- und Zuckerspeicher abbauen und wichtige Energielieferanten zur Verfügung stellen.
Bei einer gleichzeitigen Einnahme von Alkohol und Cortison kann es zu teilweise gefährlichen Unregelmäßigkeiten vom Zuckerstoffwechsel kommen. In manchen Fällen entstehen vermehrt Über- (Hyperglykämie) oder auch Unterzuckerungen (Hypoglykämie). Wenn man sich unsicher ist, ist es auf jeden Fall ratsam, den behandelnden Arzt einfach anzusprechen und etwaige Fragen abzuklären.
Was ist Cortison eigentlich genau?
Cortison ist ein Botenstoff, der aus Cholesterin hergestellt wird und zur Gruppe der Steroidhormone zählt. Wenn man es ganz genau nimmt, zählt Cortison zu den sogenannten Glukokortikoiden – das ist eine Untergruppe der Steroidhormone. Außerdem ist es ein fettlösliches Hormon, welches relativ ungestört in eine Zelle hineintreten kann. Innerhalb der Zelle ist es dann für die Regulation unterschiedlicher Vorgänge wichtig, beispielsweise dem Zuckerhaushalt, Fettstoffwechsel sowie dem Eiweißumsatz. Während einer langanhaltenden Stresssituation wird das Hormon Cortison vermehrt in den Nebennierenrinde-Zellen hergestellt und von da aus in den Blutkreislauf transportiert.
In diesem Zusammenhang hat es eine ähnliche Wirkung wie zum Beispiel Adrenalin und Noradrenalin. Wegen des Wirkmechanismus von Cortison können die ersten Effekte jedoch erst nach einiger Zeit der Verabreichung auftreten.
Wechselwirkungen im Detail
Bei einer gleichzeitigen Einnahme von Alkohol und Cortison muss die Wirkung unter verschiedenen Gesichtspunkten erläutert werden. Die gewünschte Wirkung von Cortison ist grundsätzlich auch beim gleichzeitigen Konsum von Alkohol vorhanden. Die Wirkung beschränkt sich im Grunde genommen auf einer entzündungshemmenden und einer das Immunsystem schwächenden Wirkung. Konsumiert man jetzt gleichzeitig auch Alkohol, kann sich die Wirkung von Cortison nochmal verstärken. Vor allem dann, wenn bereits hohe Dosen an Cortison genommen werden müssen, ist das Risiko, dass Nebenwirkungen auftreten, deutlich höher. Natürlich ist auch die Menge des konsumierten Alkohols bei der Wirkung von den beiden Substanzen ausschlaggebend.

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Wenn man von Wechselwirkungen zwischen Alkohol und Cortison spricht, ist damit der Einfluss gemeint, den eine gleichzeitige Einnahme von zwei Substanzen im Körper haben kann. Die Ursache der Wechselwirkungen liegt im Abbau von den zwei Stoffen im Körper. Die Wirkstoffe, die in den Substanzen enthalten sind, werden grundsätzlich in der Leber abgebaut. Sind die benötigten Enzyme für den Abbau der Substanzen in der Leber durch Alkohol besetzt, kann das Cortison nur langsam abgebaut werden und es entfaltet somit eine verstärkte Wirkung im Körper. Für den Alkohol gilt dann natürlich das gleiche – er zeigt ebenfalls eine stärkere Wirkung, weil auch hier durch die überforderten Enzyme der Abbau verlangsamt wird.
Mögliche auftretende Folgen können ein ungewollter Blutdruckanstieg, erhöhte Blutfette sowie ein erhöhter Blutzucker sein. Sowohl das Cortison als auch der Alkohol haben eine reizende Wirkung auf die Magenschleimhaut.
Dieser Effekt verstärkt sich bei einer gleichzeitigen Einnahme drastisch. Mögliche Folgen sind oftmals Magenschmerzen oder sogar das Entstehen eines Magengeschwürs bei einer längerfristigen Einnahme. Ebenso können Elektrolytverschiebungen sowohl beim Alkohol als auch beim Cortison auftreten. Eine gleichzeitige Einnahme verstärkt wiederum diesen Effekt, welcher dann mit teilweise sogar gesundheitsgefährdenden Folgen einhergehen kann. Außerdem ist es bekannt, dass bei der Therapie mit Cortison als auch beim Konsum von Alkohol die Aufnahme von Kalium gehemmt sein kann. Kalium ist, wenn auch in geringen Mengen, ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Körpers und ist essentiell für die Muskel- und Nervenzellen.
Alkohol nach einer Infusion von Cortison
Nach einer Cortisoninfusion soll keinesfalls Alkohol konsumiert werden. Infusionen werden nämlich meist bei schon schwerwiegenden Krankheitsstadien in ziemlich hohen Dosierungen verabreicht. Der Konsum von Alkohol nach einer solchen Infusion kann also in schwerwiegenden Nebenwirkungen resultieren. Aus diesem Grund sollte strengstens auf Alkohol verzichtet werden. Im Allgemeinen sind jedoch keine lebensgefährlichen Wechselwirkungen bei einer moderaten Dosierung sowie einer kurzzeitigen Einnahme zu erwarten. Es sollte dennoch Rücksicht auf die genannten Nebenwirkungen genommen werden und eine gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Cortison bei Möglichkeit vermieden werden.