Manche von ihnen sind „nur“ lästig, andere können zu einer echten Gefahr für die Gesundheit werden: Geschlechtskrankheiten. Wer sich vor ihnen schützen möchte, sollte sich auf jeden Fall umfassend über seine Möglichkeiten informieren. Nur Aufklärung kann dabei helfen, die Zahlen, die in regelmäßigen Abständen in den einschlägigen Statistiken erscheinen, im Idealfall wieder sinken zu lassen. Aber welche Geschlechtskrankheiten sind eigentlich weitverbreitet? Und welche sind besonders gefährlich?
Fest steht: Der Umgang mit der eigenen Sexualität kann und sollte Spaß machen. Dennoch ist es wichtig, sich – natürlich auch anderen gegenüber – seiner Verantwortlichkeiten bewusst zu sein. Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich eingehend mit einem Thema, das leider noch viel zu oft hinter vorgehaltener Hand diskutiert wird. Dabei ist hiervon so gut wie jeder betroffen, der nicht abstinent lebt. Die gute Nachricht ist jedoch, dass es mithilfe von Kondomen möglich ist, sich vor den meisten Erkrankungen auf weitestgehend verlässliche Weise zu schützen.
Trichomonaden – Können sie die Entstehung von Krebs begünstigen?
Bei Trichomonaden handelt es sich im Einzeller, die dazu in der Lage sind, eine der häufigsten Geschlechtskrankheiten überhaupt auszulösen. Die kleinen Lebewesen fühlen sich vor allem auf den Schleimhäuten besonders wohl. Frauen sind besonders oft von einem Befall betroffen.
Hierbei handelt es sich – laut aktueller Forschung – um eine Geschlechtskrankheit, die zu Krebs führen kann. Dementsprechend ist es wichtig, die Erkrankung ernst zu nehmen und bei einem Verdacht den behandelnden Arzt zu kontaktieren. Pro Jahr infizieren sich etwa 180 Millionen Menschen. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Befall über lange Zeit unterschätzt wurde und dass die besagten Einzeller dazu in der Lage sind, vor allem Gebärmutterhalskrebs bei Frauen zu fördern.
Besonders gefährlich: Die Betroffenen bemerken den Befall oft nicht und wiegen sich in Sicherheit. Zu den typischen Symptomen gehören (bei Frauen) ein auffälliger, vergleichsweise dicker Ausfluss und ein Jucken im Bereich der inneren Oberschenkel. Aufgrund der Tatsache, dass diese Symptome sehr unspezifisch sind, gestaltet sich eine Diagnose oft etwas komplizierter.
Chlamydien kommen meist ohne starke Symptome daher
Auch Chlamydien verhalten sich – zumindest zu Beginn – oft sehr „diskret“, sodass sie über einen langen Zeitraum hinweg nicht bemerkt werden. Allein in Deutschland infizieren sich pro Jahr jedoch etwa 300.000 Menschen. Die Bakterien, die auf den Namen Chlamydia trachomatis hören, werden vor allem beim ungeschützten Sex übertragen.
Erste Anzeichen sind:
- Ausfluss aus der Scheide bzw. aus dem Penis
- Brennen beim Urin lassen
- Juckreiz
Charakteristisch ist hierbei, dass sich diese (und weitere, eher unspezifische) Symptome nicht direkt nach der Ansteckung, sondern oft erst ein paar Wochen danach zeigen. Das bedeutet, dass es währenddessen möglich ist, weitere Personen anzustecken. Daher ist es unglaublich wichtig, sich nicht hinter seiner eigenen Scham zu verstecken und stattdessen gegebenenfalls aufgrund der gebotenen Dringlichkeit eine etwaige Angst vor dem Gynäkologen zu überwinden. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto unkomplizierter verläuft in vielen Fällen auch die Heilung.
Wieder auf dem Vormarsch: Tripper
Wer bisher dachte, bei Tripper handele es sich um eine der Geschlechtskrankheiten, die mittlerweile fast schon ausgerottet wurden, wird beim Blick auf aktuelle Statistiken eines Besseren belehrt. Denn: Auch diese Geschlechtskrankheit, die unter anderem auch unter dem Namen „Gonorrhoe“ bekannt ist, ist wieder auf dem Vormarsch. Pro Jahr werden hier etwa 16.000 Neuerkrankungen in Deutschland diagnostiziert.
Die Symptome, mit denen Tripper einhergeht, können unterschiedlich sein und sind vor allem davon abhängig, an welcher Körperstelle die auslösenden Bakterien in den Organismus gelangen. In den meisten Fällen treten ein wässriger, manchmal auch ein eitriger Ausfluss auf. Wer sich beim Oralsex infiziert hat, kann auch unter Halsschmerzen leiden. In einigen Fällen bleiben die Symptome jedoch ganz aus. Tripper gehört zu den etwas gefährlicheren Geschlechtskrankheiten, weil sich unbehandelt Komplikationen ergeben können. So ist es unter anderem möglich, dass die Erkrankung die Fruchtbarkeit negativ beeinflusst. Im weiteren Verlauf sind auch Entzündungen der Gelenke möglich.
Fazit
Wie so oft ist es auch mit Hinblick auf die mögliche Entstehung von Geschlechtskrankheiten wichtig, auf seinen Körper zu hören. Gleichzeitig gilt es, im Hinterkopf zu behalten, dass es auch eher unbekannte Erkrankungen, wie zum Beispiel die Peyronie, gibt, die bei ungeschütztem Sex eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellen.