Ohrenentzündung, Zahnstein, Durchfall. Als Haustierbesitzer gibt es einige Gründe, aus denen man beim Tierarzt sitzt. Dabei ist es in manchen Fällen einfacher, wenn der Tierarzt zum Tier kommt und nicht umgekehrt. Wann das der Fall ist und wann man doch in die Praxis muss, wird im Folgenden erklärt.
Hausbesuch bei häufigen Krankheiten
Wenn sich der Vierbeiner quält, will man ihm so schnell wie möglich helfen. Der Gang in die Tierarztpraxis ist aber weder immer möglich, noch nötig. Manchmal ist ein mobiler Tierarzt, der Hausbesuche anbietet, die bessere Alternative. Hunde und Katzen sind in ihrer gewohnten Umgebung viel entspannter. Bei Krankheiten oder Verletzungen, die der Tierarzt abtasten muss, hat er zu Hause gegenüber der Praxis daher einen Vorteil. Mit Bauchschmerzen verkrampft sich eine Katze auf dem Behandlungstisch noch mehr. Ein humpelnder Hund läuft vor Aufregung so steif, dass man nicht mehr erkennen kann, welches Bein betroffen ist.
Verdauungsprobleme und Gelenkschmerzen gehören zu den häufigsten Haustierkrankheiten. Ein weiteres Körperteil, das zu Infektionen neigt, ist das Ohr. Gerade Hunde mit Schlappohren und langem Fell neigen dazu. Beide Faktoren begünstigen die Verbreitung von Bakterien, weil sie es im Gehörgang warm und feucht halten. In diesem Milieu fühlen sich auch Pilze pudelwohl. Handelt es sich um einen Hefepilz, stellt der Tierarzt das ganz leicht anhand des typischen, süßlichen Geruchs fest.
Darüber hinaus leiden unsere Vierbeiner häufig an Bindehautentzündungen. Hunderassen mit hervorstehenden Augen sind besonders davon betroffen. Das Auge schwillt zu, es eitert und das Tier zeigt an, dass es Schmerzen hat. Um die Entzündung zu behandeln, hat der Tierarzt beim Hausbesuch alles dabei. Allerdings kommt man bei manchen Erkrankungen nicht um eine Fahrt in die Praxis herum.
Wann man in die Praxis muss
Ein Nachteil des Hausbesuchs ist die eingeschränkte Diagnostik. Ein Tierarzt kann sein Labor, Röntgen- und Ultraschallgerät nicht einpacken und mitnehmen. Bis auf Urinsticks und Schnelltests für einige Blutwerte bleibt nicht viel übrig. Vermutet man einen Bruch, hat das Tier etwas verschluckt oder muss der Tierarzt sich die Organe anschauen, ist es ratsam, in die Praxis zu fahren. Ein häufiger Grund sind Blasenentzündungen. Wenn der Vierbeiner ständig Urin absetzen möchte oder man blutige Schlieren darin entdeckt, handelt es sich vermutlich um eine Blasenentzündung. Die Kristalle im Urin lassen sich aber nur durch eine mikroskopische Untersuchung feststellen. Hat der Tierarzt kein portables Mikroskop, muss man in die Praxis kommen.
Auch Operationen eignen sich selten für einen Hausbesuch. Kleine Eingriffe wie Kastrationen oder das Vernähen einer Wunde können in den eigenen vier Wänden stattfinden. Ein gerissenes Kreuzband lässt man aber besser in der Praxis richten. Eine weitere, leider häufige Haustierkrankheit ist Krebs. Krebs äußert sich zunächst meist unspezifisch. Das Tier bekommt Bauchschmerzen, humpelt, hat Fieber oder spürbare Verdickungen unter der Haut. Um herauszufinden, ob es sich um Krebs handelt und um den Tumor zu lokalisieren, sind Röntgenbilder und eine Blutuntersuchung notwendig. Hat man Glück, lässt er sich vollständig operativ entfernen.