Ätherische Öle sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Geschätzt werden die duftigen Öle häufig aufgrund ihres wohltuenden Aromas und ihren reichhaltigen Inhaltsstoffen. Die Ausnahme bildet Teebaumöl. An reichhaltigen Inhaltsstoffen kaum Übertreffen ist das Teebaumöl kein überzeugender Aromaträger. Das mangelnde Dufterlebnis gleicht das Multitalent durch wunderbare Eigenschaften aus.
Teebaumöl hat eine antibakterielle Wirkung, die besonders bei der Pflege von Entzündungen der Haut geschätzt wird. Im Shampoo mit Teebaumöl kann der pflanzliche Wirkstoff seine antimykotische Wirkung ausspielen. Teebaumöl hemmt und verzögert das Wachstum von Pilzen, die zum Beispiel Schuppen auf der Kopfhaut auslösen. Das Öl der Teebaumpflanze zählt zu den wenigen Ölen, die auch Viren bekämpfen können. Als Mundspülung oder für die Pflege der Hände ist es daher eine natürliche Unterstützung der körperlichen Abwehr.
Woher stammt das Teebaumöl?
Teebäume wachsen in Australien und schon die australischen Ureinwohner nutzten die Eigenschaften der Pflanze. Verwendet wurden Wurzeln, Blättern und Früchte der Sträucher und Bäume, um daraus Essenzen zu gewinnen, die gegen eine Vielzahl von Krankheiten verwendet wurden. Der Ausdruck Teebaum ist ein Sammelbegriff für die Pflanzengattung Melaleuca oder Myrten. Geprägt wurde der Begriff vom Seefahrer James Cook, der auf einer seiner Reisen erkrankte und durch einen Tee aus den nadelförmigen Blättern der Pflanze gesund wurde. Er war es auch, die Pflanze bereits im 18. Jahrhundert nach Europa brachte. Gewonnen wird Teebaumöl aus den jungen Trieben einer nährstoffreichen Pflanze über ein Dampfdestillationsverfahren. Heute wird die Melaleuca Alternifolia landwirtschaftlich angebaut und geerntet.
Wirkstoffe im Teebaumöl
Ätherische Öle sind reich an komplexen Inhaltsstoffen. Die Wirkungsweise des Teebaumöls basiert im Wesentlichen auf dem Verhältnis zwischen Terpinen und Cineol. Das ätherische Cineol ist auch unter der Bezeichnung Eukalyptus bekannt und ein wertvoller Helfer bei Erkältungskrankheiten. Terpentine sind Kohlenwasserstoffe, die für den Großteil der antibakteriellen Wirkungsweise von Teebaumöl verantwortlich sind. Die Kombination der beiden Inhaltsstoffe entscheidet über die Wirkung. In kosmetischen Produkten ist grundsätzlich nur ein geringer Teil Cineol enthalten, da Eukalyptus zu Hautreizungen führen kann.
Anwendungen in der Körperpflege
Teebaumöl kann für die tägliche Pflegeroutine in gleicher Weise angewendet werden wie für die Pflege von problematischen Hautpartien. Hautunreinheiten und Entzünden der Haut können durch Auftragen von Teebaumöl mit einem Wattestäbchen oder von fertigen Produkten reduziert werden. Ein Dampfbad kann die Wirkung unterstützen. Bei fettiger und gereizter Kopfhaut sowie Schuppen bekämpft Teebaumöl auslösende Bakterien und reguliert gleichzeitig die Talgproduktion. Entzündungen im Mund- und Rachenraum können mit einer Mundspülung auf Teebaumölbasis beseitigt werden.
Beim ersten Kribbeln an der Lippe kann ein Herpesausbruch durch das Betupfen mit Teebaumöl gemildert werden. Ein warmes Fuß- oder Handbad kann eine Therapie gegen Nagelpilz unterstützen. Auf befallene Nägel kann Teebaumöl auch aufgetragen werden. Teebaumöl sollte immer über einen längeren Zeitraum angewendet werden. Das gilt auch bei der Behandlung von Warzen.