Patienten kommen mit Physiotherapeuten häufig erst dann in Kontakt, wenn ein akutes Leiden vorliegt und sie vom Facharzt eine Behandlung beim Physiotherapeuten verordnet bekommen haben. Wie Physiotherapie vorbeugend für den Erhalt der eigenen Gesundheit genutzt werden kann und in welchen Fällen Physiotherapie zur Behandlung vorliegender Erkrankungen genutzt wird, das beschreibt unser Artikel.
Physiotherapie: Anwendungsbereiche
Die Bandbreite der Erkrankungen, bei denen Physiotherapie verordnet wird, ist groß. Ein wichtiger Bereich sind Erkrankungen von Muskeln, Bändern und Sehnen. Dazu gehören beispielsweise Bänderdehnungen, ein Bänderriss, das Karpaltunnelsyndrom und ein so genanntes Läuferknie. Auch bei Erkrankungen der Wirbelsäule wird häufig Physiotherapie eingesetzt. Allerdings überschneiden sich die Leistungen dabei häufig mit der klassischen Krankengymnastik, die Physiotherapiepraxen ebenfalls anbieten. Häufig auftretende Wirbelsäulenerkrankungen sind Bandscheibenvorfälle und Fehlstellungen. Weitere Anwendungsbereiche sind entzündliche Erkrankungen, Verschleiß oder Operationen an den Gelenken, Amputationen, Frakturen und die multimodale Schmerztherapie.
Behandlungen bei einem Phydiotherapeuten werden in den meisten Fällen von Fachärzten wie einem Orthopäden oder nach Krankenhausaufenthalten verordnet. Daher übernimmt die Krankenkasse anfallende Kosten im Rahmen der Behandlung von vorliegenden Erkrankungen. Meistens werden gleich mehrere Sitzungen beim Physiotherapeuten verordnet, die sich über eine Behandlungsphase von mehreren Wochen erstrecken. Deshalb suchen sich Patienten idealerweise eine Praxis in der Nähe ihres Wohnumfeldes. Möglich sind jedoch in den meisten Fällen auch Hausbesuche, sofern ein Patient die Praxis nicht selbstständig aufsuchen kann.
Physiotherapie zum Erhalt der eigenen Gesundheit
Vor allem Hobby- und Leistungssportler nutzen die Leistungen von Physiotherapeuten vermehrt ohne vorliegende Erkrankung. Bei Läufern spielt beispielsweise das Kinesio Taping eine wichtige Rolle für die Minderung der Verletzungsgefahr. Damit lassen sich einzelne Bereiche des Bewegungsapparats stärken und sind anschließend weniger anfällig für klassische Läuferverletzungen. Ebenso kann Kinesio Taping bei Hobby-Triathleten, Radsportlern, Schwimmern und in einigen Mannschaftssportarten eine sinnvolle Unterstützung sein. Auch medizinische Massagen gehören zu den Leistungen, die Sportler bei einem Physiotherapeuten in Anspruch nehmen können.
Gerade nach einer intensiven Belastungsphase im Training ist es unter Umständen sinnvoll, die beanspruchten Muskelgruppen und Faszien vom Experten behandeln zu lassen.
Das fördert die Regeneration, beugt Verletzungen vor und kann außerdem individuelle Schwachstellen aufdecken. Für derartige Leistungen der Physiotherapie müssen Patienten die Kosten allerdings selbst tragen. Für Selbstzahler kann es zudem sinnvoll sein, sich von einem Physiotherapeuten Übungen zeigen zu lassen, die der Patient später zuhause selbst durchführen kann. Solche Übungen zur Stärkung einzelner Muskelgruppen, der Beweglichkeit und zur Verhinderung von Fehlstellungen sind eine sinnvolle Investition in die eigene Gesundheit. Das trifft selbstverständlich nicht nur auf Hobbysportler zu.
Auch Menschen, die viel am Schreibtisch sitzen und wenig Bewegung im Alltag haben, profitieren von stärkenden Übungen für den eigenen Rücken und übrigen Bewegungsapparat. Schließlich gehören Rückenschmerzen und Spannungskopfschmerzen inzwischen zu den weit verbreiteten Leiden in unserer Gesellschaft.