Die Pimpernelle oder auch „kleiner Wiesenknopf“ genannt zählt zur Familie der Rosengewächse und ist eine sehr pflegeleichte Pflanze, die sich selbständig vermehrt. Bereits in der Antike verwendete man sie als Heilkraut, um Wunden zu versorgen und Blutungen zu stillen, und auch im Mittelalter wurden Kriegsverletzungen damit behandelt. Im 16. Jahrhundert beschrieb auch der Arzt P. A. Matthioli die Verwendung und Wirkung der Pflanze in seinen Schriften. Sehr beliebt ist die Pimpernelle auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin, wo man sie bei Hämorrhoiden bzw. blutigen Durchfällen einsetzt.
Pimpernelle: Anbau und Vorkommen
Pimpernellen gedeihen vor allem in Mittel- und Südeuropa bzw. in Südwestasien und Nordafrika, wobei man sie vor allem an Waldrändern bzw. Geröllhalden findet. Insgesamt sind etwa 18 unterschiedliche Arten der Pflanze bekannt. Da der Wiesenknopf sehr widerstandsfähig wächst er oftmals sogar in bis zu 1.4000 Metern Höhe.
Merkmale und Blütezeit
Pimpernellen verfügen über eine dichte Blattrosette mit gezahnten, runden Blättern, wobei an einer Blattspindel bis zu zehn Blätter wachsen. Die Pflanze wird etwa 30 bis 50 cm hoch und sie bevorzugen einen kalkhaltigen, lockeren Lehmboden. Die Blüten verfügen über einen grünen Kelch und an den Köpfchen sind oben die weiblichen Blüten, dann die zwittrigen Blüten und ganz unten die männlichen Blüten zu finden. Pimpernellen sind winterharte Pflanzen, sie bevorzugen aber dennoch ein warmes Klima. Geschmacklich erinnern die Blätter der Pimpernelle an Gurken, sodass man sie sehr gut für Salate, Marinaden oder Saucen verwenden kann.
Normalerweise blüht die Pflanze zwischen Mai und August, die winzigen Nüsse, die der Blütenbecher umschließt, breiten sich als Ballonflieger oder Regenschwemmlinge aus. Zwischen Juni und Oktober sind dann die Früchte der Pimpernelle reif.
Inhaltsstoffe und Wirkungsweise der Pimpernelle
Da in der Pimpernelle Gerbsäure enthalten ist, verfügt sie über blutstillende Eigenschaften. Darüber hinaus sind in der Pflanze auch Gallussäure, Gerbstoff sowie Vitamin C und Kampferöl zu finden. Dadurch hat der Wiesenknopf auch eine entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung. In der Naturheilkunde setzt man die Pflanze daher sehr gerne bei Husten und Halsentzündungen ein, als Tee fördert sie den Harntrieb und kann auch die Verdauungsorgane unterstützen. Des Weiteren ist die Pimpernelle sehr gut bei Frühjahrsmüdigkeit bzw. Abgeschlagenheit einsetzbar. Äußerlich angewendet wirkt sie positiv bei Sonnenbränden bzw. lindert Hautprobleme.
Aufgrund ihrer entschlackenden und blutstillenden Eigenschaften kommt sie außerdem bei inneren Blutungen, Blasensteinen, Leberschwäche und Darmentzündungen zum Einsatz.
Verwendung der Pflanze
Da der kleine Wiesenknopf vorwiegend auf trockenen und sonnigen Wiesen gedeiht, findet man die Pflanze auch in der Heumahd. Da durch die Pimpernelle die Milchproduktion angeregt wird, ist sie auch bei Bauern sehr beliebt. Darüber hinaus ist die Pimpernelle auch ein hervorragendes Küchenkraut. Die Blätter sollte man aber keiner zu hohen Temperatur aussetzen, da der Geschmack sonst verloren geht. Daher empfiehlt es sich die Blätter in der Küche grundsätzlich immer ungekocht zu nutzen. Pimpinelle werden für die Nordhessische Grüne Sauce bzw. für die Zubereitung der Frankfurter Sauce verwendet, außerdem passt die Pflanze zu verschiedensten Fleischgerichten, Eiern oder Kartoffeln.
Sehr gut schmecken die Blätter auch in einem Kräuterquark oder Frischkäse, dafür sollte man aber Produkte wählen, die über einen höheren Fettanteil verfügen, damit das Aroma auch entsprechend zur Geltung kommt. Sehr gut verwertbar ist das Kraut auch in Salaten wie Tomaten- oder Gurkensalat. Verwenden Sie die Pimpinelle immer frisch, da das Kraut grundsätzlich nicht zum Trocknen geeignet ist, da auch hier das Aroma verloren gehen würde. Allerdings kann man die Blätter der Pflanze zerkleinern und dann in einem Aufbewahrungsbehälter einfrieren.
Im Kühlschrank hält sich das Kraut maximal eine Woche, eingefroren etwa ein halbes Jahr. Im Frühjahr, Herbst und Winter des ersten Jahres können zudem die Wurzeln zu einem Würzmehl vermahlen werden, das sich für Pürees, Brotteige oder Gemüsebreie eignet.
Anwendung der Pimpernelle in der Heilkunde
Heilkundige verwenden zudem die Blätter der Pflanze, um daraus einen Tee zuzubereiten. Mit diesem kann man Magen-Darm-Probleme bzw. Entzündungen im Rachen- und Mundraum behandeln, die Verdauung anregen oder auch Halsschmerzen bekämpfen. Der abgekühlte Tee eignet sich außerdem zur Linderung von Sonnenbränden, wobei man für die Zubereitung des Tees etwa drei bis fünf Teelöffel der Blätter auf 200 ml Wasser benötigt. Zu beachten ist, dass man den Tee mit heißem Wasser aufgießen und dann etwa zehn Minuten ziehen lassen sollte. Das Wasser sollte allerdings nicht kochend heiß sein, da sonst die Gerbstoffe inaktiviert werden. Der Tee sollte dann am besten vor den Mahlzeiten getrunken werden.
In den Blättern ist auch das Flavonoid Quercetin enthalten, ein Stoff, der möglicherweise seltene Krebsarten bekämpfen kann, die auf eine Plasmin-Überversorgung zurückzuführen sind. In Laborversuchen konnte mit einem Extrakt aus der Pimpernelle das Ausbreiten von Tumorzellen gehemmt werden, mit weiteren Untersuchungen möchte man klären, ob die Pflanze für zukünftige Medikationen gegen Krebs nutzbar sein könnte.