Dass der Gesundheitsbereich in Deutschland an einer Unterversorgung leidet, ist inzwischen allgemein bekannt. Besonders betroffen sind Menschen, die einer psychotherapeutischen Behandlung bedürfen. Immer weniger medizinisches Personal sieht sich einer steigenden Anzahl von Patienten gegenüber.
Daher ist es zu begrüßen, dass Konzepte der Fernbehandlung über digitale Hilfsmittel immer mehr Anklang finden. Im Fokus steht dabei die Psylaris Online EMDR Therapie, wie sie von der renommierten Hamburger Psychotherapeutin und Heilpraktikerin Henrike Ortwein angeboten wird. Die verschiedenen traumatherapeutischen Anwendungen werden dabei mithilfe einer Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) durchgeführt.
Was ist EMDR?
Die meisten psychischen Probleme werden durch ein belastendes Erlebnis in der Vergangenheit ausgelöst. Ziel einer psychotherapeutischen Behandlung ist es daher, das Erlebte aufzuarbeiten, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die Abkürzung EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) steht im Deutschen für die Desensibilisierung und Verarbeitung von Traumata durch eine geleitete Augenbewegung. Diese Methode wurde Ende der 1980er-Jahre als natürliche Alternative von der klinischen Psychologin Dr. Francine Shapiro in Palo Alto, Kalifornien, entwickelt.
EMDR wurde 2006 vom wissenschaftlichen Beirat für Psychotherapie als wissenschaftlich begründete Therapiemethode anerkannt. Das Kernelement von EMDR ist die Nachverarbeitung einer belastenden Erinnerung durch die Methodik der bilateralen Stimulation. Dabei bewegen Therapeuten zwei Finger ihrer Hand abwechselnd von links nach rechts und umgekehrt. Die Augen der Patientin oder des Patienten folgen diesen Bewegungen. Der Grundgedanke dieser therapeutischen Maßnahme ist eine Stimulation des Gehirns, wodurch die Selbstheilungskräfte aktiviert und die belastenden Erinnerungen verarbeitet werden. Bereits nach wenigen Sitzungen kann bei 80 % der Behandelten eine deutliche Verbesserung erzielt werden.
Vorteile von EMDR in der virtuellen Anwendung
Bisher konnte eine psychotherapeutische Behandlung entweder in Anwesenheit des Therapeuten (in-vivo) oder mittels der reinen Vorstellungskraft (in-sensu) der Betroffenen durchgeführt werden. Die Anwendung mithilfe einer modernen VR-Brille stellt einen praktischen Mittelweg dar. Die Patienten müssen nach einer ersten einführenden Sitzung nicht mehr die Praxis aufsuchen. Sie können sich trotzdem der kompletten Aufmerksamkeit der Therapeutin sicher sein, und das von jedem Standort aus, der mit einem stabilen Internetzugang ausgestattet ist. So werden anfallende Behandlungskosten entscheidend gesenkt.
Für welche Anwendungen ist EMDR mittels VR-Brille geeignet?
Traumatische Erlebnisse wirken sich in der Mehrheit belastend auf die menschliche Psyche aus. Als Folge versuchen die Betroffenen, ihre schrecklichen Erlebnisse zu verdrängen. Dennoch erscheinen sie immer wieder vor dem inneren Auge und lösen Phobien und Angstzustände aus, die sich in gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen ausdrücken. Die EMDR-Therapie besitzt ein breites Anwendungsspektrum, sodass viele der belastenden Erlebnisse aufgearbeitet werden können.
Ängste und Phobien
Ängste und Phobien sind Teil des Alltags. Sie haben auch schützende Funktionen, wenn dabei Adrenalin ausgeschüttet und der Organismus in Flucht- oder Kampfbereitschaft versetzt wird. Von einer Angststörung dagegen wird gesprochen, wenn diese Paniksituationen regelmäßig auftreten, ohne dass es einen ersichtlichen Grund dafür gibt. Schätzungen zufolge sind hierzulande mehr als 10 Millionen Menschen von diesen Phobien betroffen. Viele davon sind sich ihres Zustandes gar nicht bewusst. Eine Behandlung mittels VR-Brille kann die Ursachen einer Angststörung aufdecken und im weiteren Therapieverlauf das Trauma aufarbeiten.
Depressionen
Jeder durchläuft im Leben einmal ein Stimmungstief oder eine schlechte Lebensphase, die durch Mutlosigkeit gekennzeichnet ist. Dauert dieses Stimmungsbild an, wird von einer Depression gesprochen. Die auftretenden Symptome sind dabei eine innere Leere, verbunden mit einer ausgesprochenen Gefühllosigkeit. Der innere Antrieb geht verloren und die täglichen Aufgaben werden nur noch unter großen Anstrengungen ausgeführt. EMDR geht den Ursachen von Depressionen auf den Grund und besitzt ein erstaunliches Potenzial, um wieder einen freudvollen Alltag zu gewährleisten.
Stressmanagement und Burn-out
Stetiger Stress ist die Ursache für eine ganze Reihe von psychischen Erkrankungen. Gepaart mit einem mangelnden Selbstwertgefühl führt er zu verminderter Leistungsfähigkeit, Gereiztheit und innerer Leere. Am Ende steht das Burn-out. Die EMDR-Therapie kann dem präventiv entgegenwirken. Sie ermöglicht es, die Ursachen der verminderten Selbsteinschätzung, die oft in der Vergangenheit liegen, zu erkennen und aufzuarbeiten.
Traumabewältigung
Viele Menschen machen im Laufe des Lebens traumatische Erfahrungen. In der Regel werden diese Erlebnisse verdrängt. Dadurch kommt es zu schlechter Laune, negativem Denken und ganz allgemein zu einer verminderten Lebensfreude. Eine Traumatherapie im Rahmen des EMDR-Ansatzes entwickelt emotionsorientierte Strategien, welche zur Bewältigung der ursächlichen Erlebnisse und Krisen beitragen. Am Ende der Behandlung hellt sich die Lebensperspektive entscheidend auf.