TENS Geräte kommen beispielsweise bei der Schmerztherapie zum Einsatz und werden von Sportlern für die Muskelentspannung nach dem Training genutzt. Was man vor dem Kauf eines solchen Geräts über dessen Einsatzmöglichkeiten wissen sollte und woran sich ein gutes TENS Gerät erkennen lässt, das erfährt man in unserem Ratgeber.
TENS Geräte: Was ist das und wo werden sie eingesetzt?
Die Abkürzung TENS steht für transkutane elektrische Nervenstimulation und bezeichnet ein Gerät, welches Stromimpulse an den Körper abgibt und dadurch eine Stimulation herbeiführt. Für die Weiterleitung der Impulse an den Körper verfügen solche Geräte über mehrere Elektroden. Ihre Anzahl kann von Gerät zu Gerät variieren. Die Elektroden werden direkt auf die Haut geklebt. Danach lässt sich ein TENS Gerät in der Regel über ein Display oder ein ähnliches Bedienelement steuern. Hierüber kann man unter anderem die Intensität der Impulse einstellen. Zudem verfügen viele Geräte über voreingestellte Programme, die für unterschiedliche Anwendungsfälle geeignet sind.
Häufig eingesetzt wird diese Methode um Schmerzen zu lindern, die beispielsweise aufgrund von muskulären Erkrankungen oder einer Überlastung auftreten. Allerdings gibt es auch Personen, die auf den Einsatz von TENS Geräten verzichten oder vorab mit ihrem behandelnden Arzt Rücksprache halten sollten. Dazu gehören Patienten mit Epilepsie oder psychischen Erkrankungen, Schwangere und Personen, die einen Herzschrittmacher tragen.
Einsatzmöglichkeiten von TENS Geräten
Hilfreich sind TENS Geräte beispielsweise bei akuten und chronischen Schmerzen, denn die Stromimpulse stimulieren die Nerven. Gleichzeitig regen sie die Ausschüttung von Endorphin, dem so genannten Glückshormon, an und blockieren dadurch die Rezeptoren, welche auch Schmerzreize weiterleiten. Der Einsatz von TENS Geräten ist zum Beispiel bei Kopfschmerzen und Migräne, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen, Narbenschmerzen, durch Rheuma ausgelösten Schmerzen und Knochenentzündungen sinnvoll. Sie können jedoch auch bei vorliegenden Erkrankungen und Beschwerden wie dem Hexenschuss, Tennisarm, Trigeminusneuralgie und Ischialgie verwendet werden.
Neben der Behandlung von Schmerzen sind TENS Geräte außerdem nutzbar, um eine bessere Durchblutung der Muskulatur und des umliegenden Gewebes herbeizuführen. Das ist immer dann sinnvoll, wenn Verhärtungen in Muskelgruppen auftreten oder intensive Sporteinheiten zu einer Überlastung der Muskeln geführt haben. Ein lindernder Effekt kann sich zudem bei vorliegendem Juckreiz zeigen. Auch hierbei sorgen die elektrischen Impulse dafür, dass der Juckreiz nicht an die zuständigen Rezeptoren weitergeleitet werden kann und eine bessere Durchblutung des Gewebes eintritt.
Richtige Verwendung von TENS Geräten
Abhängig vom konkreten Anwendungsfall werden Geräte zur transkutanen elektrischen Nervenstimulation unterschiedlich genutzt. Bei Schmerzpatienten werden die Elektroden in der Regel nicht direkt auf die schmerzende Stelle des Körpers geklebt, sondern in deren unmittelbarem Umfeld angebracht. Meistens ist es sinnvoll, die Platzierung der Elektroden gegebenenfalls nach der ersten Anwendung zu korrigieren und auf diese Weise die perfekte Stelle für eine zielführende Behandlung mit Stromimpulsen zu finden.
Auch im Hinblick auf die Intensität der Impulse sollte man sich langsam von einem schwachen Impuls hin zu stärkeren Impulsen vortasten und dadurch selbst die geeignete Intensität für den gewünschten Behandlungserfolg ermitteln. Bei akuten oder chronischen Schmerzen wird meistens mit einem Bereich von 80 bis 150 Hertz gearbeitet. Zur Muskelentspannung und Durchblutungsförderung reichen häufig bereits niedrigere Impulsstärken aus. Um den Effekt der TENS Behandlung zu spüren, sind mehrere Anwendungen erforderlich. Die Dauer der notwendigen Behandlung hängt auch davon ab, wie lange die Schmerzen bereits auftreten und wie stark diese ausfallen. Eine regelmäßige Nutzung des Geräts ist für den Behandlungserfolg wichtig.
Qualitätsmerkmale von TENS Geräten
Ein wichtiges Qualitätsmerkmal beim Kauf eines TENS Geräts ist die Anzahl der vorhandenen Elektroden. Im Handel werden bereits Geräte mit nur zwei Elektroden angeboten, die jedoch häufig keine ausreichenden Behandlungsmöglichkeiten bieten. Hiermit ist lediglich die Behandlung einzelner Gelenke möglich. Eine symmetrische Behandlung kann nur durchgeführt werden, wenn das Gerät mindestens vier Elektroden hat. Auch Modelle mit acht Elektroden bieten einen großen Spielraum bei den Einsatzmöglichkeiten.
Ein weiteres Kriterium sind die Einstellmöglichkeiten am Gerät. Grundsätzlich sind TENS Geräte mit voreingestellten Programmen für klassische Anwendungsbereiche ausgestattet. Ihre Anzahl kann von Modell zu Modell sehr unterschiedlich ausfallen. Voreingestellte Programme sind bei Erstanwendern und für ältere Nutzer hilfreich. Einen großen Mehrwert bieten jedoch TENS Geräte, die auch individuelle Einstellmöglichkeiten bieten. Sie lassen sich deutlich gezielter auf spezielle Einsatzbereiche abstimmen und den individuellen Bedürfnissen anpassen. Im Hinblick auf die Betriebsart sind TENS Geräte mit Netzteil einem Modell mit Akku vorzuziehen.
Die meistens leistungsschwachen Akkus müssen häufig aufgeladen werden und können bei zu geringer Akkuleistung dazu führen, dass Behandlungen abgebrochen werden müssen oder nicht die gewünschte Intensität haben. Solche Probleme treten bei TENS Geräten mit Netzteil nicht auf, was ebenfalls einen größeren Behandlungsspielraum ermöglicht.
Werden TENS Geräte von Krankenkassen bezahlt?
Wer die Möglichkeiten der Behandlung mit elektrischen Impulsen zuhause nutzen möchte, der kann ein entsprechendes Gerät kaufen oder bei verschiedenen Anbietern mieten. In einigen Fällen bezuschussen Krankenkassen die Miete oder den Kauf solcher Geräte. Ob das der Fall ist, muss vorab durch das Stellen eines entsprechenden Antrags geklärt werden.