Schnarchen ist ein Geräusch, dass jeder schon gehört hat. Es kann in den unterschiedlichsten Tonlagen und Lautstärken auftreten. Und: Es kann den Schlaf beeinträchtigen – den der schnarchenden Person, vor allem aber den des Partners oder der Partnerin. Einige setzen sogar auf getrennte Schlafzimmer oder Ohropax, weil die nächtlichen Geräusche so laut sind, dass ein gemeinsames Bett nicht möglich scheint.
Wieso schnarchen Menschen überhaupt?
Das typische Geräusch entsteht, wenn der Luftstrom beim Ein- und Ausatmen gestört oder ganz blockiert wird. Das kann geschehen, weil sich die Halsmuskulatur, wie alle anderen Muskeln des Körpers auch, beim Schlafen entspannt. Aber auch Übergewicht, eine Schwangerschaft, Erkältungen, übermäßig tiefer Schlaf aufgrund großer Erschöpfung oder der Genuss von Alkohol vor dem ins Bett gehen können zum Schnarchen führen. Zunächst einmal müssen jedoch anatomische Ursachen ausgeschlossen werden: So kann auch eine (nicht unbedingt sichtbare) Fehlstellung oder Verformung von Nase und/oder Kiefer dazu führen, dass schon kurz vor oder während des Schlafens mehr oder weniger laute Geräusche entstehen.
Ist Schnarchen gefährlich oder doch nur unangenehm?
Das kommt ganz auf Ursache und Auswirkungen des Schnarchens an. Liegt es an Übergewicht, kann das Schnarchen nur eine von vielen Begleiterscheinungen sein. Hier drohen zusätzlich der Verschleiß von Gelenken, Bluthochdruck, Schmerzen bei Bewegungen, Arterienerkrankungen und viele weitere, oft gefährliche Folgen. Es lohnt sich also nicht nur des Schnarchens wegen, sich um eine Abnahme zu bemühen. Auch gegen allzu große Erschöpfung können und sollten Maßnahmen ergriffen werden. Burn Out und andere Folgeerkrankungen können sonst drohen. Regelmäßige Pausen, übermäßige Belastung vermeiden, Nein sagen lernen und eine gesunde Lebensweise können helfen.
Schlafapnoe – gefährliche nächtliche Atemaussetzer
Auch eine Schlafapnoe kann eine mögliche Ursache der lauten Atemgeräusche während des Schlafens sein. Hier setzt die Atmung in mehr oder weniger großen Abständen während des Schlafs komplett aus – für 10 bis 30 Sekunden. Das stört nicht nur die Schlafqualität, sondern ist auf Dauer auch schädlich für die Gesundheit. Mit einer unbehandelten Schlafapnoe verkürzt sich sogar die Lebenszweit um bis zu 10 Jahre; wer darunter leidet, sollte also unbedingt einen Arzt aufsuchen!
Was tun gegen das Schnarchen?
Viele haben schon mehr als ein Bild gesehen, auf dem der Schnarchende seine Nase mit einer Wäscheklammer schließt, um Frau oder Mann nicht mit den lauten Geräuschen zu belästigen. Das ist natürlich Unsinn – doch was hilft dann tatsächlich gegen den meist knatternd klingenden Lärm? Zunächst kann man es mit einfachen Mitteln wie dem Verzicht auf alkoholische Getränke vor dem Schlafen oder eben der Reduktion von Übergewicht oder Stress versuchen. Auch eine andere Schlafposition kann bereits Wirkung zeigen.
Tipps für eine gesunde Schlafhygiene können die Geräusche ebenfalls eindämmen oder ganz abstellen: Kein Lesen oder Fernsehen im Bett, regelmäßige Schlafenszeiten, viel Bewegung am Tag und eine ruhige Atmosphäre im Schlafzimmer tragen zu einem gesünderen Schlaf bei und können Atemgeräusche reduzieren. Hilft das alles nicht, gibt es Schlafschienen, die vor dem ins Bett gehen eingesetzt werden und das Schnarchen verhindern.