Sobald die eigene Familienplanung abgeschlossen ist oder grundsätzlich kein Kinderwunsch besteht, ändern sich die Möglichkeiten der Empfängnisverhütung. Längst überlassen Männer diese wichtige Aufgabe nicht mehr nur den Frauen. Sie möchten stattdessen selbst die Kontrolle über eine sichere Verhütungsmethode haben und einen ungewollten Kindersegen ausschließen. Eine Vasektomie stellt für den Mann die sicherste Form der Verhütung dar und ist trotz des minimalinvasiven Eingriffs risikoarm.
Vasektomie: Vorgehen und Vorteile
Anders als die Sterilisation der Frau ist die Vasektomie beim Mann ein vergleichsweise unkomplizierter, kostengünstiger und schneller Eingriff. Hierbei werden die Samenleiter mit unterschiedlichen Verfahren durchtrennt. Dazu ist ein maximal ein Zentimeter großer Schnitt an der Haut des Hodensacks erforderlich. Durch diesen Schnitt wird das Werkzeug zum Durchtrennen der Samenleiter ins Innere der Hoden geführt. Der Eingriff kann in der Regel ambulant durchgeführt werden und nach einer Schonzeit von etwa einer Woche sind Patienten wieder voll belastbar. Nach dem Eingriff muss jedoch eine Kontrolle der Samenflüssigkeit erfolgen. Sie gibt Aufschluss darüber, ob der Eingriff erfolgreich war und bietet dem Mann dadurch mehr Sicherheit.
Kosten und Risiken einer Vasektomie
Die Kosten einer Vasektomie belaufen sich auf etwa 500 Euro, können jedoch von Praxis zu Praxis leicht variieren. Da es sich hierbei um einen medizinisch nicht notwendigen Eingriff handelt, muss der Patient diese Kosten selbst tragen. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass es sich um einen einmaligen Eingriff zur lebenslangen Empfängnisverhütung handelt. Verglichen mit den konstanten Ausgaben für andere Verhütungsmittel ist die Vasektomie daher langfristig oft kostengünstiger. Der Eingriff kann als risikoarm eingestuft werden. Viele Praxen in Deutschland haben sich auf die Vasektomie spezialisiert und führen sie vielfach pro Jahr durch. Ein Beratungsgespräch vorab klärt jedoch über die vorhandenen Restrisiken auf. Sie beziehen sich vor allem auf die Wundheilung und das Gelingen des Eingriffs.
Alternative Verhütungsmöglichkeiten bei späterem Kinderwunsch
Wer sich noch nicht ganz sicher ist, ob zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise ein Kinderwunsch aufkommt, der sollte von einer Vasektomie Abstand nehmen. Sie lässt sich in einem operativen Eingriff zwar rückgängig machen, allerdings ist dabei nicht auszuschließen, dass eine Zeugungsfähigkeit nicht wieder hergestellt werden kann. Mittelfristig sind in solchen Fällen deshalb andere Verhütungsmethoden ratsam. Die Verwendung von Kondomen ist unkompliziert, kostengünstig und bietet gerade bei wechselnden Sexualpartnern zusätzlich einen Schutz vor übertragbaren Krankheiten.
Außerdem behält der Mann hierbei die Kontrolle über die Verhütung und muss sich nicht auf seine Sexualpartnerin verlassen. Andere Formen der Verhütung für den Mann befinden sich nach wie vor in der Testphase und sind deshalb kaum geeignet. Sollten weder eine Vasektomie noch die Verwendung von Kondomen in Frage kommen, bleibt die Verhütung in diesem Fall Frauensache.